Geography Reference
In-Depth Information
nen die Abstände im ländlichen Bereich mehrere Kilometer betragen. Neben der
Vermarkung durch Granitpfeiler (ähnlich den TP) für die übergeordneten Fest-
punkte verwendet man für die nachgeordneten Punkte bevorzugt sog. Höhenbol-
zen an festen Bauwerken.
Für die Höhenbestimmung gibt es unterschiedliche Verfahren. Bei präzisen Hö-
henmessungen mit einer Genauigkeit bis zu 0,1 mm, wie sie z.B. für das Festpunkt-
feld oder die Errichtung und Überwachung von Bauwerken erforderlich ist, ist das
Nivellement
die bevorzugte Messmethode. Das Prinzip ist aus Abb. 3.2.5 ersicht-
lich. Ausgehend von einem Festpunkt wird der Höhenunterschied zu einem Neu-
punkt nicht direkt, sondern in Teilabschnitten über sog. Wechselpunkte ermittelt.
Auf diesen wird nacheinander eine in Zentimeterfelder geteilte oder codierte Nivel-
lierlatte aufgestellt. Das jeweils in der Mitte aufgestellte Nivellierinstrument gestat-
tet durch eine exakte horizontale Visur die unmittelbare fortlaufende Ermittlung
der Höhenunterschiede, deren Summierung schließlich den Gesamthöhenunter-
schied ergibt. Zur Erzielung o.g. Genauigkeit sind ein hoher Messungsaufwand
sowie die Berücksichtigung äußerer Einflüsse (z.B. Refraktion) erforderlich.
Abb. 3.2.5:
Prinzip der Höhenmessung durch Nivellement (nach
Hake
1982) und Digital-
Nivellier Leica DNA (Leica Geosystems, Heerbrugg/Schweiz)
Für viele Aufgaben, u.a. auch für die topographische Vermessung, ist das zwar
weniger genaue, aber auch weniger aufwendige Verfahren der
trigonometrischen
Höhenmessung
geeigneter (vgl. 3.3.1). Eine weitere Methode, sehr viel geringerer
Genauigkeit (
≥
±1 m), ist die
barometrische Höhenmessung
, die in der Frühzeit
der topographischen Vermessung Anwendung fand.
3.2.3 Satelliten-Positionierungssysteme
Für die Bestimmung der Koordinaten eines beliebigen Standortes auf der Erde in
einem globalen Koordinatensystem war lange Zeit die astronomische Ortsbestim-
mung mit Hilfe von Fixsternen und Sonne die einzige Methode. Um mit diesem
Verfahren eine für Zwecke der Landesaufnahme hinreichende Genauigkeit zu er-
