Geography Reference
In-Depth Information
ges Modell , die Karte, ersetzt. Verwendet wurde der Begriff ‚Modell' jedoch erst
mit der Möglichkeit einer umfassenden digitalen Speicherung und Verarbeitung
topographischer Daten.
Ein digitales topographisches Modell (DTM) unterscheidet sich zunächst vor al-
lem durch die Art der Objektmodellierung von der analogen Karte. Objektlage,
Objektform und Objektart werden durch Zahlen, also Koordinaten und codierte
Angaben (Geometrie- und Sachdaten) statt durch graphische Elemente dargestellt.
Hieraus ergeben sich folgende Vorteile:
Die Anzahl und der Detailreichtum der erfassten Objekte sind prinzipiell
beliebig groß, da hier anders als in der Karte kein vom Maßstab abhängiges
Platzangebot besteht. Eine Beschränkung ergibt sich allerdings schon aus
wirtschaftlichen Gründen, denn je mehr Daten, desto größer ist der Erfas-
sungs- und Aktualisierungsaufwand.
Die geometrische Genauigkeit der Objekte entspricht ihrer Erfassungsgenau-
igkeit, ist also ebenfalls maßstabsunabhängig. Einschränkungen ergeben sich
dadurch, dass viele Daten nicht durch Neuvermessung, sondern durch Digi-
talisierung bestehender Kartenoriginale gewonnen werden (vgl. 7.2.1).
Unterschiedliche Objektbereiche, wie Siedlungen, Verkehrswege, Gewässer,
Vegetation, Gelände u.a., können separat gespeichert und dann getrennt oder
beliebig miteinander kombiniert ausgegeben werden. Diese Möglichkeit be-
stand prinzipiell auch bei den bisherigen Karten. Hiervon wurde allerdings we-
gen des erheblichen Aufwandes bei der Herstellung getrennter Originale nur
wenig Gebrauch gemacht. Ein Beispiel sind orohydrographische Ausgaben, ein
Zusammendruck von Gewässern und Geländedarstellung bei amtlichen Karten.
Die Ausgabe der Daten als Karte kann in unterschiedlichen Maßstäben erfol-
gen und die Datenaktualisierung ist sehr viel einfacher, da keine zeichen- und
reproduktionstechnischen Arbeiten erforderlich sind.
Zur Festlegung und Identifizierung von Objekten in einem DTM bedarf es unter-
schiedlicher Angaben:
Geometriedaten in Form von Koordinaten bestimmen die Lage ggf. auch die
Höhe eines Objektes, sowohl in einem Referenzsystem als auch innerhalb
umgebender Objekte, sowie Objektform und -größe.
Sachdaten , auch als Attribute bezeichnet, ermöglichen eine Aussage zur Ob-
jektart (Gebäude, Straße, Gewässer) und zu weiteren Merkmalen (öffentliches
Gebäude, Autobahn, Kanal). Hierzu gehören auch Zahlen (Hausnummer,
Breite) und Namen (Ortsnamen, Gebäudebezeichnung, Straßenklassifizie-
Search WWH ::




Custom Search