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Objekte oder Sachverhalte, deren Vorkommen einer kontinuierlichen und damit
nicht abgrenzbaren Veränderung unterworfen ist, werden auch als Kontinua be-
zeichnet. Besonders häufig handelt es sich hierbei um Daten aus dem Naturbe-
reich, wie z.B. Schwerewerte, Temperaturen, Niederschlagsmengen oder Luft-
druckwerte. Grundlage sind i.d.R. punktuelle Beobachtungen (Messungen,
Zählungen), die zu einem diskreten Punktfeld mit Absolutwerten führen. Eine
anschauliche Darstellung erhält man am einfachsten zunächst durch die Konstruk-
tion von Isolinien mittels linearer Interpolation zwischen den benachbarten Ein-
zelpunkten, analog der Konstruktion von Höhenlinien (Isohypsen) bei der Gelän-
dedarstellung (vgl. 4.5.1). Diese Linien stellen stets runde Werte dar und sind
meistens auch gleichabständig abgestuft. Von der linearen Interpolation kann man
abweichen, wenn weitere Informationen vorliegen, wie z.B. Geländeformen bei
der Konstruktion von Linien gleichen Niederschlags (Isohyeten), da zwischen
beiden häufig eine Korrelation besteht. Die Anschaulichkeit einer kontinuierli-
chen Wertsteigerung kann noch durch eine entsprechende Farbgebung zwischen
den Isolinien verstärkt werden, wobei hinsichtlich der Farbwahl gleiches gilt wie
bei den abgrenzbaren Flächen (s.o.).
Abb. 6.3.10: Darstellung eines Kontinuums durch ein diskretes Punktfeld, Isolinien und
Flächenfüllung (nach Hake 1985)
Flächenhaften raumzeitlichen Veränderungen liegen Beobachtungen über einen
bestimmten Zeitraum zugrunde, wie z.B. solche über Siedlungs- oder Bevölke-
rungsentwicklungen (Zu- und Abnahme der Bevölkerungsdichte). Als Darstel-
lungsmittel kommen vor allem Schraffuren oder Farben in Betracht, die durch
Dichte- oder Tönungsänderung bzw. Farbwechsel für Zu- oder Abnahme den
Entwicklungsverlauf deutlich werden lassen.
 
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