Geography Reference
In-Depth Information
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Das
bildstatistische Prinzip
verwendet für quantitative Aussagen eine Anhäu-
fung bildhafter Signaturen gleicher Größe, die jeweils denselben Wert dar-
stellen und daher auch als Werteinheitssignaturen bezeichnet werden. Die
Anzahl der nebeneinander dargestellten Signaturen ergibt dann den jeweili-
gen Gesamtwert und ermöglicht so sehr einfache Vergleiche. Auch hier ist
keine Positionstreue möglich.
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Beim
bildhaften Prinzip
schließlich werden Objekte durch Aufrissbilder dar-
gestellt, wobei ebenfalls keine Positionstreue gewährleistet werden kann.
Hake
(1985) gliedert die graphischen Gestaltungsmittel nach dem Raumbezug der
thematischen Aussage und unterscheidet zunächst Objekte, deren räumliche Ver-
breitung abgrenzbar
(
Diskreta
), und Objekte, deren räumliche Verbreitung nicht
abgrenzbar ist
(
Kontinua
). Hierbei werden die zugrunde liegenden Daten i.d.R. als
‚
statisch'
, d.h. als Ergebnis einer Erhebung zu einem bestimmten Zeitpunkt, ange-
sehen. Eine dritte Gruppe stellen
räumliche Veränderungen
auf der Basis der eher
selteneren ‚
dynamischen
' Sachverhalte dar. In Anlehnung an
Hake
geht die folgen-
de Gliederung hinsichtlich der Verwendung der graphischen Ausdrucksmittel
ebenfalls vom Raumbezug aus und unterscheidet
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lokale Objekte
, die sich eindeutig einem definierten Standort, wie z.B. einer
Siedlung zuordnen lassen,
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lineare Objekte
, deren Verlauf oder Ausbreitung linienhaft erfolgt,
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flächenhafte Objekte
, deren Vorkommen oder Verbreitung flächenbezo-
gen ist.
Die meisten thematischen Sachverhalte stellen kein einmaliges Ereignis dar, son-
dern unterliegen einer kontinuierlichen zeitlichen Veränderung, so dass die Daten-
erfassung und die graphische Präsentation i.a. nur den Zustand zu einem bestimm-
ten Zeitpunkt oder einen bestimmten Zeitraum repräsentieren. Hiervon zu
unterscheiden sind Darstellungen, bei denen gerade diese Veränderung von Inter-
esse ist. Schließlich können sich die Objekte nur in ihrer Art (qualitativ) oder auch
in ihrem Wert (quantitativ) unterscheiden.
6.3.2 Darstellung lokaler Objekte
Hierbei geht es um Themen, die sich eindeutig auf einen Standort beziehen, wie
z.B. die Lage von Kraftwerken oder die absolute Einwohnerverteilung (Abb.
6.3.8). Sind nur Objektarten ohne Wertangabe zu unterscheiden, so kommen für
die Darstellung am besten bildhafte, ggf. auch geometrische Signaturen zur An-
wendung.