Cryptography Reference
In-Depth Information
taktbehaftete Chipkarten benötigen andere Terminals als kontaktlose. Erstere
müssen in das Terminal hineingesteckt werden, während für kontaktlose Karten
nur eine räumliche Nähe erforderlich. ist. Abbildung 23-2 zeigt ein Karten-Ter-
minal für kontaktbehaftete Karten mit eingebauter Tastatur. Ein solches hat den
Vorteil, dass Alice eine etwaige Karten-Geheimnummer (PIN) nicht über die PC-
Tastatur eingeben muss, wodurch ein Malware-Angriff (durch eine Software, die
alle Tastatureingaben mitliest und so die PIN ermittelt) verhindert wird.
Chipkarten gibt es als Speicherkarten und als Smartcards (der Unterschied ist
von außen nicht sichtbar). Bei einer Speicherkarte ist der Chip lediglich als Daten-
speicher realisiert und daher nicht in der Lage, Berechnungen durchzuführen. Da
Speicherkarten im Zusammenhang mit der Kryptografie keine große Rolle spie-
len, werde ich nicht näher auf sie eingehen. Bei einer Smartcard ist der Chip ein
Computer im Kleinformat. Er besitzt einen Prozessor, einen Lesespeicher (ROM),
einen Arbeitsspeicher (RAM) und einen elektrisch löschbaren programmierbaren
Speicher (EEPROM). Ein spezielles Smartcard-Betriebssystem koordiniert diese
auf dem Chip vorhandenen Ressourcen. Ein- und Ausgaben erfolgen über die
Kontaktfläche auf der Vorderseite oder per Funk - je nachdem, ob es sich um eine
kontaktlose oder kontaktbehaftete Smartcard handelt. Typische Smartcards neue-
ren Datums haben etwa 256 KByte ROM, 128 KByte EEPROM und 32 KByte
RAM zur Verfügung und werden von einer 20-MHz-CPU betrieben.
Abb. 23-2
Ein Karten-Terminal mit eingebauter Tastatur erschwert Malware-Angriffe.
Die Smartcard ist keine neue Erfindung. Erste Patente gab es schon Ende der sech-
ziger und Anfang der siebziger Jahre. Damals war Hardware jedoch noch sperrig
und teuer, weshalb an ein Massenprodukt nicht zu denken war. Erst Mitte der
achtziger Jahre entwickelte sich die Smartcard zu einem Erfolgsmodell der Com-
putertechnik. Bisher werden die schlauen Karten vor allem im Bank- und Zah-
lungsbereich eingesetzt. Pay-TV und Mobiltelefone sind weitere Anwendungsge-
biete, die heute schon eine Rolle spielen. Groß im Kommen ist die Smartcard
gegenwärtig im Gesundheitswesen und als Ausweis. Auch als Ersatz für Bargeld
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