Hardware Reference
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gungen moglich sind. Diese Verfahren heißen Benchmarks , was am besten
mit Bezugsmarke ubersetzt wird. Problematisch bei solchen Messverfahren
ist es, einerseits die Neutralitat von Messungen und Ergebnisdarstellungen
sowie andererseits die Praxisrelevanz der Benchmarks sicherzustellen.
Ein wichtiges Gremium ist die seit 1988 bestehende Standard Performance
Evaluation Corporation , kurz SPEC ( www.spec.org ). SPEC definiert fur ver-
schiedene Anwendungsgebiete umfangreiche Sammlungen von Programmen,
so genannte Benchmark Suiten. Diese Programme mussen unter strengen Be-
dingungen fur die zu testende Plattform ubersetzt und ausgefuhrt werden.
Wichtige Benchmark Suiten der SPEC sind unter anderen:
CPU Benchmarks (SPEC CPU2005), bestehend aus einem Teil fur Aufga-
ben, die ganzzahlige Berechnungen erfordern (CINT2000) und einem Teil
fur Gleitkommaberechnungen (CFP2000). Der CINT2000-Teil wiederum
besteht aus 12 C-Programmen, die unterschiedliche Aufgaben bearbeiten,
wie Datenkompression, Textverarbeitung oder Schach spielen.
Grafik Benchmarks zur Messung von Grafikleistung auf OpenGL-Basis.
Java Client/Server Benchmarks zur Messung der Leistungsfahigkeit von
Java-Laufzeitumgebungen.
Der bei SPEC im Vordergrund stehende Leistungsparameter ist die Ausfuh-
rungszeit der Programme. Die Ausfuhrungszeit eines Programms hangt nicht
nur von der verwendeten Hardware ab, sondern in hohem Maße auch vom
eingesetzten Betriebssystem sowie vom Compiler, der das Programm fur die
Zielplattform ubersetzt. Strenge Regeln, so genannte Run Rules legen daher
fest, wie Messungen durchzufuhren und zu dokumentieren sind, damit die
Ergebnisse auch von anderen Personen nachvollzogen werden konnen.
Von SPEC werden Referenzwerte fur einen bestimmten Rechnertyp gemes-
sen und vorgegeben, derzeit fur eine SPARC Station Ultra 10 mit 333 MHz
und dem Betriebssystem Sun/Solaris 7. Zur Bestimmung eines Messwerts
fur ein anderes Rechnersystem werden dort alle Programme ausgefuhrt und
ihre Laufzeiten gemessen. Die einzelnen Werte werden in Bezug zu den Refe-
renzwerten gesetzt und diese Werte werden wiederum geometrisch gemittelt.
Wenn also r i
≤ i ≤ n ) die gemessenen Zeiten fur n Programme der
Suite auf dem Referenzsystem sind, und b i die Messwerte auf dem zu bewer-
tenden System, dann wird ein SPEC-Wert S berechnet nach der Formel
(fur 1
n
r i
b i
S = n
i =1
Eine beispielhafte Bewertung zeigt Tabelle 2.1. Fur die dort verwendeten
Werte siehe http://www.spec.org/cpu2000/results/ .
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