Civil Engineering Reference
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Ökologische Faktoren hängen eng mit der Energiepolitik und den Strömungen in der
Umweltgesetzgebung zusammen. Sie haben grossen Einfluss auf Energiekosten, Rohstoff-
preise, Recyclinggebühren und Entsorgungskosten.
Gesellschaftliche/bevölkerungsbezogene (soziokulturelle) Einflussfaktoren wie z. B.
die Beschäftigungspolitik, die Arbeitslosenquote, die demografische Entwicklung und
die daraus resultierende Altersstruktur der Gesellschaft wirken auf Werte, Normen und
die Struktur von Gesellschaften. Die geografische Verteilung der Bevölkerung auf die ver-
schiedenen Regionen bzw. zwischen Stadt und Land muss sich z. B. auf die Niederlas-
sungsstruktur eines Bauunternehmens und die bearbeiteten Geschäftsfelder auswirken.
Neue Arbeitsformen, Informations- und Kommunikationstechnologie und das Mobilitäts-
verhalten wirken sich zudem auf die Nachfrage nach Büroraum aus.
Technologische Faktoren haben Einfluss auf die Effektivität und Effizienz des Leis-
tungserstellungsprozesses und die damit hergestellten Bauwerke. Sie entstehen aus der
eingesetzten Produktionstechnologie, möglichen Produktions- und Prozessinnovationen,
dem damit notwendigerweise verbundenen Wissenstransfer und möglichen Substitutions-
technologien. Die technische Nutzungsdauer baulicher Anlagen wirkt sich auf die Nach-
frage nach Instandhaltungs-, Renovations- und Rückbauleistungen, verbunden mit Neu-
bauten, aus.
Die für Bauunternehmen relevanten Einflussfaktoren des globalen Umfelds, die sich
letztlich alle auf das Gesamtnachfragevolumen nach Bauwerken bzw. auf Verschiebungen
zugunsten bestimmter Regionalmärkte und Bauwerksarten innerhalb des bestehenden
Gesamtvolumens auswirken, sind in komprimierter Form aus Tab. 1.3 ersichtlich.
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; vielmehr soll sie aufzeigen, wie
komplex und unterschiedlich die strategischen Einflussfaktoren des globalen Umfelds sind
und welche Bereiche zur Auswahl geeigneter Indikatoren für die Identifizierung strategi-
scher Risiken einer Geschäftseinheit oder des gesamten Unternehmens in Frage kommen.
Umfeldanalyse II: Markt und Branche für strategische Geschäftsfelder
Die Umfeldanalyse II - Markt- und Branchenumfeld analysiert für spezifische strategische
Geschäftsfelder (SGF) die Marktpotenziale und Marktstruktur sowie die Wettbewerbssitu-
ation und Wettbewerbsinstrumente (Tab. 1.4 ).
Aus volkswirtschaftlicher Sicht bezeichnet der Markt die Gesamtheit von Anbietern
und Nachfragern eines bestimmten Gutes oder einer bestimmten Gütergruppe und ihre
wirtschaftlichen Beziehungen [ 4 , 55 ]. Unter Beschaffungsmarkt versteht man dabei die
Beziehungen zu den Lieferanten, unter Absatzmarkt die Beziehungen zu den Nachfragern.
Voraussetzung einer langfristig ausgerichteten strategischen Planung sind neben einer
geeigneten und sinnvollen Abgrenzung des betrachteten Marktes (Marktsegmentierung)
auch Informationen und eine Einschätzung über seine Attraktivität .
Die Marktabgrenzung gestaltet sich nicht einfach, da eine Vielzahl von Unternehmen und
Produkten um die Befriedigung des Bedarfs der Kunden konkurriert. Letztlich stehen alle
Produkte und damit alle Unternehmen in einer Konkurrenzbeziehung. Eine einmal getätig-
te Marktabgrenzung darf auf keinen Fall als statisch angesehen werden, da Märkte aufgrund
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