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In-Depth Information
Die Formulierung von Zielen stellt somit eine der wichtigsten Aufgaben des privaten
Unternehmens im marktwirtschaftlichen System dar. Der Inhalt eines Ziels beschreibt,
worauf sich das Handeln des Unternehmens ausrichten soll, d. h. welcher Sachverhalt
dem Ziel zugrunde liegt. Dabei sind die Formalziele von den Sachzielen zu unterscheiden
(Abb. 1.15 , [ 54 ]):
1. Formalziele
Formalziele sind Ziele einer übergeordneten Ebene, an denen sich die Sachziele auszu-
richten haben. Ihr Inhalt zeigt das Resultat des Leistungserstellungsprozesses. Sie wer-
den daher auch als Erfolgsziele bezeichnet.
2. Sachziele
Sachziele beschreiben die Ziele des konkreten Handelns bei der Ausübung der verschie-
denen betrieblichen Funktionen und beziehen sich daher auf die Steuerung des güter-
und finanzwirtschaftlichen Umsatzprozesses (Leistungserstellungsprozess).
Zu den Formalzielen gehören Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Rentabilität/Gewinn.
Die Sachziele umfassen Wettbewerbsziele, Marktziele, Leistungsziele, Finanzziele, Füh-
rungs- und Organisationsziele sowie soziale und ökologische Ziele (Abb. 1.15 ).
1.3.1
Zielbeziehungen im unternehmerischen Zielsystem
Zwischen zwei Zielen können drei unterschiedliche Zielbeziehungen bestehen. Die Er-
füllung eines Ziels kann auf ein anderes Ziel einen positiven, keinen oder einen negativen
Einfluss haben.
1. Zielkomplementarität:
Die Förderung eines Ziels fördert in geringerem, gleichem oder höherem Mass andere
Ziele.
2. Zielneutralität:
Die Förderung eines Ziels lässt das andere Ziel unbeeinflusst.
3. Zielkonkurrenz (Zielkonflikt):
Die Förderung eines Ziels reduziert die Erreichbarkeit des anderen Ziels und umge-
kehrt. Die Zielantinomie stellt einen Sonderfall der Zielkonkurrenz dar, indem die För-
derung eines Ziels die Verfolgung des anderen Ziels ausschliesst.
Bei Zielkonflikten erreicht man eine Entspannung der Konkurrenzsituation durch Einfüh-
rung einer Zielrangordnung bzw. Zielgewichtung. Die Wertvorstellungen und Ansprüche
des Entscheidungsträgers fliessen in die Zielgewichtung ein; er schafft durch seine Präfe-
renzen Haupt- und Nebenziele.
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