Civil Engineering Reference
In-Depth Information
• AusSichtvielerAuftraggebernehmenInvestitionenzurErstellungundNutzungvon
Gebäuden einen hohen Transaktionswert ein, woraus entsprechend hohe ökonomi-
sche Transaktionsrisiken resultieren.
• Gebäude sind für gewerbliche Selbstnutzer als Auftraggeber häufig ein notwendiges
Element im Rahmen ihrer Leistungsprozesse. Insbesondere im Bereich der betriebsnot-
wendigen Immobilien ist die Gestaltung eines Gebäudes eng mit der Kerntätigkeit eines
Unternehmens verbunden [ 33 ] und nimmt somit einen Einfluss auf seine unternehme-
rische Tätigkeit sowie seine künftige Flexibilität im Bereich operativer und strategischer
Entscheidungen. Die Entscheidung zur Erstellung eines Gebäudes kann also eine grosse
Bedeutung für die weitere Entwicklung eines Auftraggebers einnehmen.
• GebäudegeltenalsausgesprochenlanglebigeWirtschaftsgüter;dieEntscheidungeines
Auftraggebers für die Erstellung eines Gebäudes ist somit ein langfristiges Engagement.
Dies gilt besonders für Investitionen in Gebäude mit einer hohen Spezifität bezüglich
der besonderen Anforderungen ihres Auftraggebers, die daher nur in begrenztem Um-
fang marktgängig, d.h. zu angemessenen Bedingungen veräusserbar, sind.
• DieVergabevonGU-/TU-undSysBau-LeistungenisthäufigvonkomplexenEntschei-
dungsprozessen gekennzeichnet [ 45 ]. Bei Anbieter und Auftraggeber sind zumeist
mehrere Personen und z. T. Institutionen (externe Berater, interne Immobilienabtei-
lung, operative Unternehmenseinheiten als spätere Nutzer, externe gewerbliche Mieter
etc.) beteiligt, die über eine Vielzahl von Leistungs- sowie Preis- und Vertragsmerkma-
len zu entscheiden haben (Buying-Center-Problematik).
Jede Transaktion beinhaltet als Einflussfaktor auf die Höhe ihrer Kosten für einen Auf-
traggeber die Unsicherheit, dass sie die Anforderungen, die er an die Bewertung ihrer
Vorteilhaftigkeit stellt, erfüllt bzw. nicht erfüllt. Dies gilt insbesondere für Leistungen, die
aufgrund ihrer Leistungseigenschaften ausgeprägte Experience und Credence Qualities
aufweisen und somit im Vorfeld einer Beauftragung nur unzureichend bewertet werden
können.
Je grösser der Umfang eines angebotenen Leistungsbündels ist, desto höher ist seine
Relevanz für den Gesamterfolg einer Gebäudeerstellung. Deshalb prüfen Auftraggeber
Umstände, Inhalt, Form und Partner einer potenziellen Transaktionsbeziehung umso in-
tensiver, je ausgeprägter der Umfang des betreffenden Leistungsbündels ist.
Eine Transaktionsbeziehung mit einem Einzelleistungsträger beinhaltet vor diesem
Hintergrund vergleichsweise geringe Unsicherheiten für einen Kunden, da ein Einzelleis-
tungsträger in der Regel nur in relativ geringem Mass für den Gesamterfolg eines Projekts
verantwortlich ist (geringes Transaktionsrisiko). Aufgrund der eher geringen Relevanz
eines Einzelleistungsträgers für den Gesamtprojekterfolg hat die Einschätzung seines Leis-
tungspotenzials einen entsprechend geringen Einfluss auf die Entscheidung bezüglich der
Vergabe von Einzelleistungen. Daher stehen bei der Bewertung der Vorteilhaftigkeit eines
Austauschs mit einem Einzelleistungsträger der Nutzen und die Kosten aus dem Vertrags-
gegenstand im Vordergrund.
Search WWH ::




Custom Search