Civil Engineering Reference
In-Depth Information
1.8.2
Ziele nachhaltiger Unternehmensführung
Nachhaltige Unternehmensführung, oft auch als Nachhaltigkeitsmanagement bezeich-
net, strebt einerseits eine nachhaltige Organisationsentwicklung des Unternehmens selbst
durch die integrative Abstimmung ökonomischer, ökologischer und sozialer Ziele an und
zielt andererseits darauf ab zu einer nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesell-
schaft einen Beitrag zu leisten. Nachhaltige Unternehmensführung darf aber nicht mit dem
sogenannten Greenwashing, auf Deutsch auch als Grünwaschen/Grünfärben bezeichnet,
verwechselt werden. Dabei handelt es sich um eine PR-Strategie, mit der sich Unterneh-
men gezielt ein „grünes“ Image aufbauen wollen, um ökologisch verantwortungsvoll zu
erscheinen [ 40 ].
1.8.3
Generelle Handlungsregeln und Nachhaltigkeitsstrategien
Um die Ökologieverträglichkeit von Wirtschaftstätigkeiten zu sichern, sind entsprechend
dem Konzept der sensiblen Nachhaltigkeit folgende generelle Handlungsregeln formuliert
worden [ 9 , 49 ]:
• DiegenerelleFunktionsfähigkeitökologischerSystemedarfdurchdenMenschennicht
beeinträchtigt werden.
• DieNutzungsrateregenerierbarerRessourcendarfderennatürlicheRegenerationsrate
nicht überschreiten.
• StoffeinträgeindienatürlicheUmweltdürfendieAufnahmefähigkeitökologischerSys-
teme nicht übersteigen.
• Nicht-regenerierbareRessourcendürfennurindemMassegenutztwerden,wieeine
entsprechende Erhöhung der Ressourcenproduktivität oder Substitution durch regene-
rierbare Ressourcen sichergestellt ist.
Unter Beachtung dieser generellen Handlungsregeln lassen sich drei Nachhaltigkeitsstrate-
gien [ 29 ] unterschieden:
Suffizienz folgt dem kulturellen Weg und zielt auf eine Änderung der Konsummuster
und des Lebensstils mit dem Ziel den materiellen Güterbedarf besonders in der indust-
rialisierten Welt zu senken. Die beiden anderen Strategien folgen dem technischen Weg.
Effizienz strebt eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastung
durch die Optimierung von Produkten und Wertschöpfungsprozessen an. Zufolge
Weizsäcker etal. [ 62 ] ist eine Steigerung der Ressourcenproduktivität um einen Faktor
vier bis zehn möglich.
Konsistenz zielt auf die Re-Integration anthropogener Stoff- und Energieströme in die
natürlichen Kreisläufe ab.
Search WWH ::




Custom Search