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Abbildung 5: Elektronenmikroskopische Aufnahme von Helicobacter pylori . 39
in der Magenschleimhaut überleben. Es besitzt an seiner Oberfläche sehr viele
Urease-Komplexe. Urease ist ein Ni 2+ -abhängiges Metalloenzym, das Harn-
stoff in Ammoniak und Kohlenstoffdioxid spaltet. Harnstoff wird durch die
Nahrung aufgenommen. Dadurch wird das saure Milieu in der Umgebung des
Bakteriums durch den Ammoniak auf einen neutralen pH-Wert gebracht und
somit ist das Bakterium im Magen überlebensfähig. Die Entzündungsreaktio-
nen entstehen durch die Schädigung der Schleimhaut durch Urease und Am-
moniak. 40
Zurzeit wird durch eine Tripletherapie bestehend aus den Antibiotika
Amoxicillin oder Metronidazol mit Clarithromycin und einem Protonenpum-
peninhibitor versucht, den Krankheitserreger im Körper zu eliminieren. Doch
schon häufig ist die Eradikation nicht mehr erfolgreich, da sich antibiotikare-
sistente Stämme des H. pylori besonders gegen Metronidazol gebildet haben.
Die Resistenzen gegen diese Antibiotika liegen bei 10 - 50 % in Europa. 41
Eine Suche nach anderen Antibiotika bzw. anderen Behandlungsmethoden ist
dringend erforderlich.
Wie viele andere Bakterienarten unterliegt auch H. pylori einer Hitze-
schockantwort und die Hitzeschockproteine spielen eine entscheidende Rolle
bei der Pathogenese von H. pylori vermittelten Gastritis. 42 Es ist wichtig, neue
39 Tsutsumia, S. et al. (2012)
40 Wade, M. (2005)
41 Megraud, F. (1998)
42 Homuth, G. et al. (200)
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