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auf Hsp90α übertragen und ATP bindet an die NTD von Hsp90α, sodass die
Reifung des Klienten vorangetrieben wird. Das Co-Chaperon p23 bindet an-
schließend an die NTD und reduziert die konfor-matorische Stabilität. Die
Dissoziation des Klienten von dem Chaperon-komplex erfolgt und der Zyklus
ist abgeschlossen. Welche genaue Aufgabe das am C-Terminus des Chaperons
gebundene CYP40 hat, ist noch nicht vollständig geklärt. Es hilft bei der Ak-
tivierung des Klienten in der Endphase des Zyklus. 36
2.2
Helicobacter pylori und sein Hitzeschockprotein HtpG
Helicobacter pylori ist einer der häufigsten Verursacher bakterieller Infektio-
nen beim Menschen. Weltweit sind im Durschnitt 60 % der Bevölkerung von
H. pylori befallen. Doch gibt es eine ungleiche Verbreitung des Erregers zwi-
schen den Industrieländern und Entwicklungsländer. In den Industriestaaten,
wie Europa, Australien und Nordamerika, sind nur 20 - 50 % der Bevölkerung
infiziert. In den Entwicklungsländern liegt der Anteil an H. pylori Infizierten
sehr viel höher; bis zu 90 % der Menschen sind mit ihm infiziert. 37 Meistens
wird es schon im Kindesalter durch mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser
aufgenommen und persistiert im Organismus ein Leben lang, wenn die Infek-
tion nicht behandelt wird. Das angeborene Immunsystem kann das Bakterium
meistens nicht eliminieren. 38
H. pylori ist ein gram-negatives, pathogenes und mikroaerophiles Stäb-
chenbakterium (s. Abb. 5) das vor allen in der Magenschleimhaut von Prima-
ten vorkommt und Erreger von einer ganzen Reihe von gastroduodenalem Er-
krankungen wie der chronisch-atrophische Gastritis (Typ B-Gastritis), dem
Ulkus (Magengeschwür) oder der Refluxkrankheit ist. Die Entzündungsreak-
tion des Magenepithels ist unterschiedlich stark ausgeprägt und für die meisten
Infizierten bleibt die Infektion zunächst asymptomatisch. H. pylori bewegt
sich mit seiner Geißel im Magen fort. Der pH-Wert im menschlichen Magen
ist stark sauer und das Bakterium kann nur durch einen Schutzmechanismus
36 Taipale, M. et al. (2010)
37 Dunn, B. E. et al (1997)
38 Kavermann (2002)
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