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mich, weil ausgerechnet ich von Ricky und Steve und anderen die ganze Zeit als Blödmann
und Idiot bezeichnet werde, aber Delfine für intelligent gehalten werden. Die können doch
auch nicht alle schlau sein. Zwei oder drei von sechs müssen doch mindestens unterbelich-
tet sein.
Als wir wieder zurückkamen, erzählte mir Richard, dass er so einen elektronischen Sen-
der dabeihabe, mit dem er einmal am Tag eine Nachricht nach London schicken und unse-
ren Standort durchgeben müsse, damit sie dort wüssten, dass bei uns alles in Ordnung war.
Ich hätte gern mit Suzanne gesprochen. Sie beruhigt mich, immer wenn ich mir Sorgen ma-
che. In den letzten sechzehn Jahren ist nie mehr als ein Tag vergangen, an dem wir nicht zu
irgendeinem Zeitpunkt miteinander gesprochen hätten.
Auf dem Weg zurück zu meinem Zelt sah ich, dass Richard das Notfall-Satellitentelefon
am Eingang liegen gelassen hatte und selbst verschwunden war, also versuchte ich, Suzan-
ne zu erreichen, aber es funktionierte nicht. Keine Ahnung, ob ich was falsch gemacht hatte
oder ob das Ding einfach nicht funken wollte. Ich wollte erst Richard darüber informieren,
dass es anscheinend kaputt war, aber dann hätte er gewusst, dass ich versucht hatte, damit
zu telefonieren, und das konnte ich ja schlecht verraten.
Ich fragte Matt, den Sanitäter, ob ich in der kommenden Nacht seine Hängematte auspro-
bieren dürfe, weil mein Zelt zu klein sei. Er hatte eine Zweithängematte dabei, die er mir
überließ. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis ich sie aufgehängt hatte. Die Beschäftigung
damit tat mir gut, sie lenkte mich ab. Die Hängematte war eine, in die man hineinkriechen
und die man dann um sich herum mit einem Reißverschluss zumachen konnte. Sie schau-
kelte sanft von links nach rechts. Ziemlich beruhigend irgendwie. Wahrscheinlich kommt
das dem Gefühl, wieder im Mutterleib zu liegen, am Nächsten. Allerdings nur, bis der erste
Moskito einem um den Kopf schwirrt. Der Moskito musste mit hineingeschlüpft sein, als
ich in die Hängematte geklettert war. Ich machte ein kleines Nickerchen, entschied dann
aber, dass ich keine ganze Nacht darin würde liegen können, und ließ die Hängematte Hän-
gematte sein.
Später am Abend saß ich im Schein unseres Lagerfeuers und aß eine Tüte Instant-Auf-
lauf, während ich gleichzeitig versuchte, eine gefährlich aussehende Spinne zu verjagen.
Gegen Viertel vor neun bin ich ins Bett gegangen. Eine ziemlich große Spinne hatte sich
in mein Zelt verirrt, aber sie war damit beschäftigt, kleinere Fliegen und andere Insekten zu
fangen, die mich ansonsten in der Nacht bestimmt genervt hätten, also ließ ich die Spinne
gewähren.
Gegen zehn wachte ich auf, weil irgendetwas Schweres auf meinem Zelt gelandet war.
Keine Ahnung, worum es sich handelte. Dann musste ich dringend aufs Klo. In den
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