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FREITAG, DEN 17. OKTOBER
Meine Reise zu den sieben Weltwundern hat heute damit begonnen, dass ich mich impfen
lassen musste. Ich musste mich noch nie für irgendeinen Urlaub impfen lassen. Normaler-
weise reise ich nicht in Gebiete, für die das nötig wäre. Ich finde, im Urlaub sollte alles so
sein wie zu Hause - nur dass man eben an einem anderen Ort ist. Als wir einmal in den Cots-
wolds waren und nur Vollmilch statt fettreduzierter Milch kaufen konnten, war ich drauf und
dran umzukehren und wieder heimzufahren. Das hier wird also eine echte Herausforderung
für mich.
Ich hatte einen Termin in einer Arztpraxis in der Nähe der Londoner Tottenham Court
Road, was ein bisschen komisch klingt, weil die Gegend eigentlich für ihre Elektroläden be-
kannt ist. Irgendwie war es so, als würde man in Chinatown ein indisches Restaurant besu-
chen. In der Praxis erfuhr ich, dass ich sechs Impfungen bräuchte: Tetanus, Typhus, Gelbfie-
ber, Tollwut, Hepatitis A und Hepatitis B. Ich habe gefragt, ob ich die Spritzen in den Hin-
tern bekommen könnte, weil ich gerade erst umgezogen bin und meine Arme benutzen kön-
nen muss, wenn die neue Waschmaschine geliefert wird. (Ich vermute mal, Michael Palin
musste sich mit so etwas nie rumschlagen.) Die Sprechstundenhilfe meinte, sie hätte noch
nie gehört, dass jemand die Spritze in die Arschbacke bekommen wollte. Ich sollte mir nicht
so viele Gedanken machen, und mein Arm würde das schon überleben.
Sie gab mir also die Spritzen und sagte, ich wäre jetzt für jeden Notfall gewappnet, selbst
wenn mich ein lausiger Affe beißen würde. Ich erwiderte daraufhin nur, dass genau das der
Grund sei, warum wir ein Problem mit der Überbevölkerung haben. Mal ehrlich: Warum
werden sogar Idioten, die meinen, einen lausigen Affen provozieren zu müssen, vor irgend-
welchen Krankheiten geschützt?
SAMSTAG, DEN 18. OKTOBER
Zum Glück habe ich die Impfungen nicht in den Hintern gekriegt. Den habe ich mir nämlich
platt gesessen, während ich den ganzen Tag darauf gewartet habe, dass die Waschmaschine
endlich geliefert wird. Die hatten mir als Zeitfenster 8 bis 18 Uhr genannt. Dieses Zeitfens-
ter hat einen Namen. Es heißt Samstag.
Um 7.50 Uhr bin ich aufgestanden, und das Ding kam um 17.40 Uhr.
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