Geography Reference
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Messezentren werden kontinuierlich ausgebaut. Darüber, welche
convention center führend sind, gibt es in verschiedenen Ran
kings unterschiedliche Aussagen ( . Tab. 4.1 ). Da alle Angaben
zu Besucherzahlen weit voneinander abweichen, werden sie an
dieser Stelle nicht genannt.
. Tab. 4.1 Top 10 convention centers in den USA 2012
Convention Center
Rang 1)
North American
Business
Review 2)
Cvent Event
Management 3)
4.4.2
Attraktionen
Orange County Convention
Center, Orlando
1
1
Konsumentenstädte wenden sich an die eigene Bevölkerung,
an kauräige Bewohner des suburbanen Raums und an Tou
risten. Internationale Besucher lassen sich nur durch bekannte
Sehenswürdigkeiten, Attraktionen oder Events anziehen. Von
wenigen Ausnahmen wie den Wolkenkratzern in New York
oder Chicago oder der Golden Gate Bridge in San Francisco
abgesehen, gibt es in den amerikanischen Städten nur wenige
Bauwerke, die sich weltweit vermarkten lassen. New York
hat mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten, Museen und
BroadwayShows mit Abstand die gröte Ausstrahlung. 2010
besuchten 8,4 Mio. Ausländer die Stadt, gefolgt von Los Angeles
und Miami mit 3,34 Mio. bzw. 3,1 Mio. ausländischen Touris
ten. Gesichtslose Städte versuchen durch von internationalen
Architekten errichtete Gebäude oder durch historisierende Ge
bäude und Strukturen, wie sie seit den 1970erJahren bei dem
Bau von festival markets wie Pier 39 in New York, Fisherman's
Wharf in San Francisco, Quincy Market in Boston oder dem In
ner Harbour in Baltimore entstanden sind, einen Ausgleich zu
schaen. Andere Städte haben historic districts oder art districts
mit alten Bahnhöfen oder Lagerhäusern, die zu multifunktio
nalen Gebäuden mit Geschäen, Restaurants und Apartments
umgebaut worden sind, ausgewiesen. Aber was in einer Stadt
funktioniert, kann in einer anderen Stadt ein Misserfolg sein.
Während die festival markets in Boston und Baltimore lange als
groer Erfolg gewertet wurden, haben ähnliche Projekte in To
ledo, OH, Richmond, VA, und St. Louis, MI, nie die Erwartun
gen erfüllt (Fainstain und Gladstone 1999, S. 2223; Fainstein
und Judd 1999, S. 9). In den historic districts möchten die Städte
an die Vergangenheit erinnern, wenn auch o mit geschönten
oder sogar falschen Stilelementen. emenwelten, die zuerst
in Disneyland und Disneyworld und beim Bau von Kasinos
entwickelt worden sind, fehlt o jeder Bezug zur Realität. Es
entstehen die von Marc Augé (2011, S. 97) beschriebenen Nicht
Orte, die ähnlich den riesigen Abfertigungshallen der Flughäfen
austauschbar geworden sind und anhand von Gebrauchsanlei
tungen von den Besuchern in Wert gesetzt werden. 1976 hat
New Jersey als zweiter USBundesstaat nach Nevada den Bau
von Kasinos erlaubt, aber auf Atlantic City beschränkt. Dem
Vorbild des einst populären Badeorts sind inzwischen viele
nanzschwache Städte wie Detroit und New Orleans gefolgt. Die
Kasinos sollen nicht nur die Attraktivität der Städte erhöhen,
sondern gleichzeitig die leeren Gemeindekassen füllen (Leiper
1989). Die Stadt mit den meisten Kasinos ist nach wie vor Las
Vegas, das inzwischen weit mehr bietet als nur das Glücksspiel.
Die KasinoStandorte, die seit Ende der 1970erJahre in den
USA entstanden sind, möchten Las Vegas kopieren, sind aber
letztlich nur ein billiger Abklatsch der Spielstätten der weltbe
rühmten Touristenstadt. Besonders in den Detroiter Kasinos
McCormick Place, Chicago
2
5
Las Vegas Convention Center
3
3
Walter E. Washington Con
vention Center, Washington,
D.C.
4
2
Dallas Convention Center
5
9
Georgia World Congress
Center, Atlanta
6
8
Phoenix Convention Center
7
7
Moscone Center, San Fran
cisco
8
Anaheim Convention Center
9
San Diego Convention
Center
10
6
Miami Beach Convention
Center
4
New Orleans Ernest N. Morial
Convention Center
10
1) Die Kriterien für das Ranking sind unbekannt;
2) www.businessreviewusa.com ; 3) www.cvent.com
dominiert die Unterschicht, die mit einem Gewinn dem Elend
zu entkommen ho, tatsächlich aber der groe Verlierer ist
(Beobachtung der Verfasserin).
Alle groen amerikanischen Städte verfolgen die gleichen Ziele.
Mit den immer wieder gleichen Elementen wie festival markets, his
toric und art districts und emenwelten werden inszenierte städ
tische Räume geschaen, die letztlich dazu dienen, den Konsum
anzuregen. Da der moderne Mensch immer wieder nach Neuem
verlangt, müssen alle Attraktionen ständig zu hohen Kosten dem
Zeitgeist angepasst werden. Das vielleicht gröte Problem ist, dass
die Städte irgendwann alle gleich aussehen und somit austauschbar
sein werden. Wenn darüber hinaus die Wünsche der Touristen im
Mittelpunkt stehen, kann es sein, dass die Städte selbst zu e
menparks werden und sich die Einheimischen irgendwann in ihrer
eigenen Stadt nicht mehr wohlfühlen (Fainstein und Judd 1999,
S. 1213; Holcomb 1999, S. 69; Sassen und Roost 1999).
4.5
Downtowns
Die Innenstädte sind das Schaufenster der Region. Hier spie
gelte sich der Verfallsprozess der Städte schon früh wider, aber
auch die Revitalisierung setzte o in den zentralen Stadtberei
chen ein. In den USA wird die Innenstadt umgangssprachlich
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