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. Abb. 4.46 Einfache gated community in Scottsdale (Greater Phoenix)
chen Zugang durch Tore, für die alle Anwohner zahlen müssen,
verhindern. Hier ist o die Angst gröer als die Gefahr (Blakely
und Snyder 1999, S. 99103).
Kaum eine Siedlungsform ist so umstritten wie die gated
communities, deren Bewohner sich freiwillig sehr restriktiven
Regeln, die o weit über die normaler common interest develop
ments (CIDs) hinausgehen, und einer 24stündigen Kontrolle un
terwerfen. Besucher dürfen die gates nur nach Rücksprache mit
den Bewohnern passieren, und sogar die Besuchszeiten können
reguliert sein. Da die gated communities umfangreiche Leistungen
bieten, wird die Nutzung durch nichtzahlende Gäste limitiert. Es
ist möglich, dass man nur 14 Tage im Jahr Übernachtungsgäste
im eigenen Haus haben darf und für jede weitere Nacht eine Ge
bühr an die homeowner association zu zahlen ist. Angesichts solch
tiefer Einschnitte in die Privatsphäre stellt sich die Frage nach den
Gründen für ein Leben in einer gated community, das zudem noch
teuer ist, da alle Sicherheitsmanahmen Geld kosten. In luxuriö
sen Siedlungen kann die Suche nach Sicherheit und Exklusivität
ausschlaggebend sein, während in Seniorensiedlungen steuerliche
Gründe im Vordergrund stehen können. Allerdings sind auch in
nongated retirement communities die Steuern niedrig, da keine
Schulen unterhalten werden müssen. Auerdem glauben viele
Bewohner von gated communities, dass der Wert der Häuser hier
schneller steigt als in frei zugänglichen subdivisions (Pouder und
Clark 2009, S. 217). Low (2010) hat Bewohner von gated commu
nities in der texanischen Stadt San Antonio und in dem New Yor
ker Stadtteil Queens, wo dieser Siedlungstyp allerdings sehr selten
ist, interviewt. Die meisten Befragten hatten den Eindruck, dass
an ihren früheren Wohnstandorten die Kriminalität gestiegen sei;
entsprechend wichtig sei die Suche nach Sicherheit bei der Ent
scheidung für eine bewachte neighborhood gewesen. Auerdem
wollten sie in homogenen neighborhoods leben und hoen, dass
Immobilien in gated communities besser vor einem Preisverfall
geschützt seien. Darüber hinaus glaubten die Interviewpartner,
dass sie mit dem Umzug in eine gated community auf der sozialen
Leiter aufgestiegen seien. Obwohl sie sich sicherer als in ihren
früheren frei zugänglichen neighborhoods fühlten, war die Angst
vor Fremden nicht geschwunden, da die umgebenden Zäune oder
Mauern nicht als unüberwindbar angesehen wurden und sich
ständig Dienstleister wie Handwerker oder Gärtner innerhalb
der gated communities befänden, über die man zu wenig wisse.
Es schien, als habe sich mit dem Umzug in eine gated commu
nity die Angst vor den auerhalb lebenden Menschen vergröert
(Low 2010). Auch der Werterhalt der Immobilien ist keinesfalls
garantiert. Wenn in geplanten golf communities nicht alle Häuser
verkau werden, ist der Unterhalt der Golfplätze zu teuer. Ohne
Golfplatz verlieren die Häuser einen groen Teil ihres Wertes
(Berger 2007, S. 140141).
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