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. Abb. 4.30 Straenband schwarzer Musiker in Washington, D.C.
Boston, wo sich Mitte des 19. Jahrhunderts die Iren niederlieen,
oder die Lower East Side in New York sind Beispiele für einst
stark segregierte Stadtviertel. Die Lower East Side, die sich in
Manhattan zwischen Canal St., Houston St., Bowery und East
River bendet, war Mitte des 19. Jahrhunderts Eingangstor für
die Iren, ab 1880 kamen die Deutschen und bald auch osteuro
päische Juden in groer Zahl und auerdem Italiener und Polen.
Als sich die Chinatown immer mehr ausdehnte, zogen zudem
Chinesen an die Lower East Side. 1915 lebten hier 320.000 Men
schen und die Lower East Side hatte eine der gröten Bevöl
kerungsdichten der USA. Bei der Berufswahl war die ethnische
Zugehörigkeit entscheidend. Die Iren stellten die Polizisten, die
Deutschen brauten Bier, und die Chinesen unterhielten Wäsche
reien. Die Lower East Side entwickelte sich auerdem zu einem
frühen Zentrum der Textil und Bekleidungsindustrie in New
York. Erst vor wenigen Jahren wurde das Viertel von gentrica
tion erfasst und so für wohlhabendere Bürger interessant (Roman
2010, S. 129131). In den 1970erJahren drängten erstmals hispa
nics aus Mexiko, der Karibik und Zentralamerika sowie Asiaten
in gröerer Zahl in die Städte des Südwestens, wo sie sich wie die
Angehörigen früherer Einwanderungswellen bevorzugt in den
zentralen Stadtvierteln niederlieen. Sie übernahmen schlecht
bezahlte Jobs und bauten gleichzeitig ihre eigenen Netzwerke
und Institutionen auf. Inzwischen sind die hispanics auch in
vielen Städten im Nordosten des Landes zu nden, wo sie sich
ebenfalls auf bestimmte Viertel konzentrieren. Der Anteil der
hispanics auf Chicagos Lower West Side liegt bei 82 %, und East
Harlem im Nordosten Manhattans, das auch Spanish Harlem ge
nannt wird, ist eine der gröten Konzentrationen von hispanics in
den USA (   www.census.gov ). Hier hatten sich nach dem Ersten
Weltkrieg Puerto Ricaner niedergelassen und die Grundlagen für
den Zuzug weiterer hispanics gelegt.
4.6.1
Ethnische Segregation
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten kaum Schwarze in
den Städten. 1900 galt dieses nur für 2 % der Einwohner New
Yorks und 1,8 % der Bewohner Chicagos. In den folgenden Jahr
zehnten zogen zunehmend Schwarze auf der Suche nach einem
Arbeitsplatz aus dem Süden in die Industriestädte im Nordosten.
Die meist mittellosen Zuwanderer mussten sich gezwungener
maen auf die ärmsten Viertel konzentrieren, die umgehend
von den Weien verlassen wurden, sodass nicht selten Ghettos
mit einer fast ausschlielich schwarzen Bevölkerung entstanden.
Auerdem wiesen die Städte Viertel aus, in die die Schwarzen
nicht ziehen duren (ethnic zoning). Obwohl die National Asso
ciation for the Advancement of Colored People (NAACP) 1917
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