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Cornwall wankte. Immer mehr des wertvollen Stofes, den man für die Herstellung
von Bronzelegierungen brauhte, kam nämlih aus dem Erzgebirge an den Rhein.
Die Briten waren empört. Und seit dieser Zeit ist Zinn im Erzgebirge zutage ge-
fördert worden, mit nur wenigen Unterbrehungen. Mit welhem gigantishen
Aufwand und zu welhem Preis allerdings, das erlebe ih im Kurort Altenberg un-
weit der tshehishen Grenze. Von Zinnwald aus ist es hierher nur ein Katzens-
prung. Und wenn man auf der Straße im Ort ankommt, bemerkt man die Besonder-
heit von Altenberg zunähst auh gar niht. Doh nur wenige Meter vom Zentrum
des Wintersportortes entfernt öfnet sih ein riesiges Loh im Boden.
Es ist die sogenannte Pinge - und im Bergbaumuseum von Altenberg erfahre ih,
wie sie einst entstanden ist. Die Ausstellung ist in einem shmuk sanierten Haus
mit steilem Holzdah untergebraht, in dem früher einmal Erz gewashen wurde.
Auf einem Lutbild gleih am Eingang des Museums sehe ih die Pinge von oben.
Sie kommt mir auf den ersten Blik vor wie der Einshlagkrater eines mähtigen
Meteoriten aus dem All. Das Loh misst gut 350 Meter im Durhmesser und ist
rund 130 Meter tief, erklärt man mir. Und weil die teils senkreht abfallenden
Wände instabil sind, kann man sih dem Rand des Kraters nur alle paar Wohen bei
organisierten Führungen nähern, sonst muss ein Aussihtspunkt genügen. Im Mu-
seum erfahre ih auh, wie die Gier der Zinnsuher für das Entstehen der Pinge ge-
sorgt hat. Seit dem 15. Jahrhundert haben Bergleute in Altenberg nah dem Metall
gegraben. Dabei kam die Methode des Feuersetzens zum Einsatz. In Hohlräumen,
die sie zuvor gebuddelt haten, stapelten die Bergleute dabei Holz auf und setzten es
anshließend in Brand. Das Gestein erwärmte sih, dehnte sih aus - und platzte
Shiht um Shiht von der Deke ab. Was zunähst ein vergleihsweise bequemer
Weg war, um ohne Hammer und Meißel an erzhaltiges Gestein zu kommen, mahte
den Berg nah und nah immer instabiler. Irgendwann brah das ausgehöhlte
Gestein dann shließlih unter seiner eigenen Last zusammen. Im 16. und 17.
Jahrhundert passierte das sogar mehrfah. Beim folgenshwersten Einsturz entstand
so am 24. Januar 1620 ein Krater, der an der Oberlähe zwei Hektar maß. Dabei
wurden 36 Zinngruben zerstört. Der Bergbau ging trotzdem weiter - mit ihm
wuhs auh die Pinge, die heute zwölf Hektar misst. Der Einsturztrihter wurde von
unten angebohrt, um die heruntergebrohenen Steine zu fördern.
Im Museum steht ein 3-D-Modell der Lagerstäte von Altenberg, das in den
Jahren 1968 und 1969 angefertigt wurde, um ein neues Abbauverfahren vorzubereit-
en. Die Nahbildung im Maßstab 1:500 besteht aus Unmengen von vershiedenfar-
 
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