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bigem Draht und sieht aus wie die Vergrößerung einer exotishen Mikrobe oder
eines kunstvoll gefalteten organishen Moleküls. So eindruksvoll sah also Virtual
Reality aus, als Computer außer ein paar Grundrehenoperationen niht viel kon-
nten! Die DDR ließ in Altenberg fördern, was das Zeug hielt. Allein im Jahr 1986
wurden mehr als eine Million Tonnen Roherz aus dem Berg geholt. In den Vitrinen
des Museums liegen die wuhtigen Bohrhämmer der Modelle BH SL 337 (33 Kilo-
gramm shwer) und VK 22-1 (24,5 Kilogramm shwer). Ih sehe Fotos und Filme
von Bohrwagen und Überkopladern, es war ein hartes Geshät. Nah der Wende
war allerdings shnell Shluss, mehr als 800 Mitarbeiter wurden plötzlih niht
mehr gebrauht. Am 28. März 1991 wurde unter den Klängen einer Blaskapelle das
letzte Zinn aus dem Arno-Lippmann-Shaht von Altenberg geholt. Die Weiterver-
arbeitung in der Zinnhüte Freiberg war damals shon seit Monaten niht mehr
möglih. Man produzierte nur noh, um das Bergwerk geregelt shließen zu können.
Der letzte Wagen mit Zinngestein, die Bergleute sprehen von einem Hunt, steht
heute auf dem Außengelände des Bergbaumuseums.
Shuld am Aus war der extrem geringe Erzgehalt von nur 0,3 Prozent. Außerdem
rasselte gerade zu dieser Zeit der Zinnpreis an der Londoner Metallhandelsbörse in
den Keller. Wäre dagegen der Bergbau wie zu DDR-Zeiten geplant weitergegangen,
wäre die Pinge noh einmal deutlih weitergewahsen. Shätzungen zufolge häte
sih der Durhmesser beinahe verdoppelt, auf stellenweise bis zu 800 Meter. Auh
im erzgebirgishen Ehrenfriedersdorf, die Einheimishen sprehen gern von E-Dorf,
gab es bis zum September 1990 ein Zinnbergwerk. Es war wie Altenberg den harten
Bedingungen des Weltmarktes niht gewahsen. Doh nun könnte die Zinnförder-
ung im Erzgebirge shon in absehbarer Zeit wieder starten. Denn in der Gegend
liegt nah wie vor eines der größten bekannten und niht entwikelten Zin-
nvorkommen der Erde.
Unter dem kleinen Dörfhen Gotesberg, einem Ortsteil von Muldenhammer im
Vogtland, und in der Gegend zwishen Geyer und Ehrenfriedersdorf im Westerzge-
birge vermuten Experten insgesamt rund 180000 Tonnen des Metalls. Das wäre et-
wa die Hälte der aktuellen Weltjahresproduktion. 125 Der Abbau wäre freilih auh
niht ganz billig. Doh das Vorkommen ist viele Hundert Millionen Euro wert - zu-
mal die Zinnpreise lange Zeit nur eine Rihtung kannten, und zwar die nah oben.
Sie stiegen im Shnit um vier bis sehs Prozent pro Jahr, 126 auh wenn im Laufe
des Jahres 2011 die Kurse wieder nahgaben. Im April 2012 lag der Preis immer
noh bei gut 23000 Euro pro Tonne. 127
 
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