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gern. Anshließend muss die Shwefelbrühe dann aber fahgereht entsorgt werden,
weil sonst massive Umweltshäden drohen. In Waihi haben sie dafür auf einer be-
grünten Abraumhalde zwei riesige Teihe angelegt, in denen das Sonnenliht die
aggressive Lauge zersetzen soll. Gleihzeitig werden das Gold und das Silber aus
der Aktivkohle ausgewashen und shließlih in riesigen Elektrolysebeken von den
anderen Stofen getrennt.
Auh das zweite Produktionsverfahren ersheint ähnlih unappetitlih. Bei der
sogenannten Amalgam-Methode reagiert das Gold mit ueksilber und kann so
von den anderen Metallen des Gesteins getrennt werden. Das entstandene Gold-
ueksilber-Gemish wird dann auf 600 Grad erhitzt, um das ueksilber
herauszulösen. Das bedeutet, dass pro Kilogramm Gold etwa 1,3 Kilogramm uek-
silber zum Einsatz kommen, die im shlehtesten Fall am Ende des Prozesses in die
Umwelt abgegeben werden können. Dieses Verfahren nutzt womöglih auh so
manher Hobby-Goldsuher in Deutshland, der am Rhein oder anderen Flüssen
nah Gold fahndet. Efektiv wäre das, legal aber angesihts der strengen deutshen
Umweltgesetze wohl niht.
Die Kieswerker von Rheinzabern setzen dagegen nur auf physikalishe Prozesse,
um das Gold aus dem Sand zu bekommen. Deswegen vermarkten sie ihr
22-karätiges Produkt auh als Ökogold und lassen sih etwa das Doppelte des ak-
tuellen Goldpreises dafür bezahlen. 245 In Zukunt soll das sogar noh weit mehr
bringen: »Wir glauben, dass wir beim Goldpreis, den wir erzielen, noh lange niht
das Ende der Fahnenstange erreiht haben«, sagt Udo Flühter. Wie viel Gold man
im Kieswerk produziert, will der Holcim-Manager nah wie vor niht verraten. Er
versihert nur: »Wir würden es niht mahen, wenn es sih niht lohnen würde. Das
ist kein Hobby, keine Spielerei, das ist professionell.«
Auh manh anderes Kieswerk mag mitlerweile im Goldgeshät sein. Der
Vorteil liegt auf der Hand: Mit nur geringen Modiikationen im Produktionsablauf
lässt sih im Idealfall ein gutes Zubrot verdienen. Komplexe Konstruktionen wie die
Zentrifuge der Holcim-Leute sind gar niht zwingend nötig, selbst mit simplen
Washrinnen lässt sih shon ein guter Teil des Goldes abtrennen. Klar, man muss
große Mengen an Sand und Kies umsetzen, um an das Edelmetall zu kommen. Aber
das tun viele Kieswerke ohnehin. Doh außer Holcim mag sih niemand ofen zur
Goldproduktion bekennen. Dabei ist der Rhein längst niht der einzige deutshe
Fluss, den Geologen für interessant halten. Das Landesamt für Umwelt, Land-
wirtshat und Geologie in Sahsen geht zum Beispiel davon aus, dass auh Kies-
 
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