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Nah der Wende war die Ölförderung im Osten allerdings weitestgehend einges-
tellt worden. Nur das Unternehmen GDF Suez förderte etwa 20000 Tonnen pro Jahr
aus einem Feld bei Küstrin-Kietz im Landkreis Oder-Spree. Central European Petro-
leum will nun den weiteren bekannten Feldern ihre Restvorkommen entloken -
und am besten auh neue inden. Und so suhten Bouwmans Leute auh in der
Niederlausitz im Süden Brandenburgs. In der Gegend, die eigentlih vor allem für
ihre Braunkohle bekannt ist, hate die DDR ab 1965 Öl gefördert. »Wir wissen, dass
das Öl da ist, wir wissen nur niht, wie viel«, hate mir Bouwman erklärt. 167
Spätere Shätzungen kamen dann auf eine Gesamtmenge von 15 Millionen Tonnen,
von denen bis zu fünf Millionen Tonnen tatsählih förderbar sein könnten. Ein
Vorkommen am Kleinen Shwielohsee im Landkreis Dahme-Spreewald soll im
Herbst 2012 mit einer Probebohrung näher erkundet werden. 168
Shon vorher ließ die Firma in Meklenburg-Vorpommern bohren, zum Beispiel
beim Örthen Saal, das zwishen Stralsund und Rostok liegt. Die ersten Ergebnisse
sahen vielversprehend aus: Die Rede war von mehr als 14 Millionen Tonnen Öl. 169
Anshließend ließ man dann den Bohrturm am Rand des Dorfes Pudagla auf der
Ferieninsel Usedom aubauen. Dahin mahe ih mih nun auf den Weg. Einmal an-
gekommen merke ih: Vom Glanz der nahen »Kaiserbäder« Heringsdorf, Ahlbek
und Bansin mit ihren Hotels und ihren Restaurants ist an diesem freudlosen Fleken
- zu den Highlights zählen: eine alte Windmühle, ein Kieswerk und »Ilona's An-
gelteihe« - eher wenig zu spüren. Wenn man jedoh vom sanierten DDR-Platen-
bau am Ortsrand dem Weg in Rihtung des Piknikplatzes »Klausblik« folgt, dann
kann man sehen, was Bouwman und seine Leute hier fasziniert. Von einer leihten
Anhöhe lässt sih nämlih auf das sogenannte Ahterwasser bliken. Das sieht auf
den ersten Blik aus wie ein weitläuiger See, ist aber eine Buht des in die Ostsee
mündenden Peenestroms, die tief ins Inselinnere von Usedom einshneidet. Und
unter der beliebten Segel- und Surfgegend vermuten die Experten von Central
European Petroleum weitere 1,2 Millionen Tonnen Erdöl in einer Tiefe von 2680
Metern. Doh kein Wassersportler muss Angst haben, gegen einen Bohrturm zu
sheppern. Die Bohrung erfolgte vom Land aus, fast zwei Kilometer vom ver-
muteten Vorkommen entfernt. Durh die vertikale Vershiebung ging es insgesamt
3475 Meter durh den Untergrund.
 
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