Civil Engineering Reference
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visualisiert. Ebenso werden die Baustellen inkl. deren Einrichtung fast immer außenvor-
gelassen. Daher gilt es, ein Konzept aufzustellen, das die automatische Darstellung von
Bauprojektdaten, insbesondere der Baustelleninformationen, im räumlichen Kontext er-
möglicht.
22.2.2 Der Multimodellcontainer im Überblick
Wie bereits einleitend erwähnt, wurde im Projekt Mefisto ein Datencontainerformat ent-
worfen, in dem die unterschiedlichen Belange eines Bauprojekts mittels Modellen reprä-
sentiert werden. Dieser Multimodellcontainer [ 1 ] deklariert und verlinkt verschiedenartige
Datenformate mithilfe von XML Deskriptoren, wie z. B. 3D Objektmodelle, Leistungsver-
zeichnis, Mengeninstanzen, Vorgangsmodell, Kalkulationsmodell und Gerätemodelle. So
finden sich unter anderem Kosten- und Termindaten im GAEB Format und Geometrieda-
ten im IFC Format innerhalb eines MMC. Eine Kopfdatei, das sog. Multimodell, dekla-
riert dabei alle im MMC befindlichen Datenobjekte, versieht sie mit Metainformationen
und beschreibt Relationen zwischen ihnen. Mithilfe dieses Informationsmodells soll im
Folgenden ein visuelles Baustellenmodell erarbeitet werden. Dazu werden ausgewählte
Datenstrukturen im MMC betrachtet.
Bauwerksmodell Das Bauwerksmodell, BIM, beinhaltet ein oder mehrere 3D Modelle,
die verschiedene Versionen des Bauwerks darstellen können, z. B. zu verschiedenen Zeit-
punkten. Typischerweise wird in der Baubranche auf Industry Foundation Classes, IFC,
als standardisiertes Dateiformat zurückgegriffen. IFC ist ein objektorientiertes Produktda-
tenmodell und präsentiert das Bauprojekt durch die Schlüsselstrukturen Objekt, IFCOb-
ject, Eigenschaft, IFCProperty und Relation, IFCRelationship. An oberster Stelle der IFC
Hierarchie steht genau ein Projekt. Es kann mehrere Baustellen haben und jede Baustelle
mehrere Gebäude. Ein Gebäude wird in Stockwerke unterteilt und kann innerhalb eines
Stockwerks bis auf alle physischen Einzelbauteile, wie bspw. Stahlbetonträger, aufgelöst
werden. Jedes Bauteil besitzt eine geometrische Beschreibung, z. B. in Form einer Boun-
dary Representation, B Rep, bei der begrenzende Faces, d. h. planare Oberflächen die
Geometrie definieren, die wiederum durch ihre Eckpunkte definiert sind. Somit lässt sich
ein Gebäude grafisch als 3D Modell darstellen. Ein IFCSite, d. h. Baugrundstück, besitzt
eine geographische Lage, die den Ursprung des Koordinatensystems mit geographischer
Länge, Breite und Höhe über dem Meeresspiegel angibt. Diese Angaben beziehen sich auf
das World Geodetic System 1984 (WGS84), ein geodätisches Referenzsystem, das auch
von den meisten GIS verwendet wird.
Weitere ausgewählte Fachmodelle sind (Teil I , Kap. 1 ):
Das Vorgangsmodell beschreibt die logischen und zeitlichen Abhängigkeiten der Teil-
vorgänge im Bauablauf.
Das Leistungsverzeichnis listet alle Bauleistungen auf.
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