Civil Engineering Reference
In-Depth Information
18.2.4.3 Szenarienbezogene Erkenntnisse
Für das Szenario mit unterschiedlichen Domänen ist nur die MMV auf Basis der Inter-
aktion geeignet, da die Modelle zu unterschiedlich sind. Die beiden anderen Methoden
können nur genutzt werden, wenn es möglich ist, einige Aspekte der Modelle herauszu-
greifen. Dies bedeutet, dass das primäre Modell als eine Art Referenz für z. B. die MMV
durch Einbettung dient. Könnte man das sekundäre Modell auf eine oder wenige Eigen-
schaften reduzieren, wäre eine Integration auf Basis von Überblendung denkbar.
Im Szenario mit unterschiedlichen Detailgraden ist die Informationsdichte im zweiten
Modell stets höher als im ersten. Dies führt dazu, dass die MMV durch Einbettung oder
Überblendung viel Raum erfordert oder hohe kognitive Ansprüche stellt. Dennoch wäre
die Einbettung denkbar, da das primäre Modell abstrakter ist und somit als Referenz für
das zweite dienen kann. Bei der Überblendung ist vor allem das zweite Modell zu nutzen,
da dieses auch die grobe Struktur beinhaltet. Über verschiedene Zoomstufen wäre eine
Navigation zwischen den beiden Modellen in einer Darstellung möglich. Die MMV auf
Basis von Interaktion ist gut realisierbar, da das abstrakte Modell als Überblicksdarstellung
und das sekundäre Modell als Detailvisualisierung dienen kann.
Für das Vergleichsszenario ist vor allem wichtig, inwiefern sich die beiden Modelle
unterscheiden. Der Informationsunterschied kann dabei reduziert werden, indem man das
Delta aus den beiden Modellen errechnet und dieses als sekundäres Datenmodell nutzt.
Sind die Unterschiede in beiden Modellen gering, sind vorrangig die Methoden der Ein-
bettung bzw. Überblendung zu verwenden.
Entsprechend diesen Betrachtungen wurde für die Visualisierung der Multimodellin-
formation entweder die MMV Methode der Interaktion oder der Überblendung gewählt.
Sollen möglichst mehrere Fachmodelle und die Verlinkung im Detail dargestellt werden,
wurde in M2A2 (Teil II , Kap. 15 ) und in RIB iTWO, z. B. bei der Verlinkung (Teil II ,
Kap. 16 ) die MMV Methode der Interaktion gewählt. In mehreren parallel angeordneten
Fenstern werden die einzelnen Fachmodelle dargestellt. Ihre Verlinkung wird durch die
Interaktion realisiert, wobei immer nur ein Link visualisiert werden kann.
Sollen hingegen die Verlinkung oder Konsequenzen der Verlinkung aufgezeigt werden,
wird in RIB iTWO, z. B. bei der visuellen Prüfung von Multimodellen, die MMV Methode
der Überblendung eingesetzt (Teil II , Kap. 20 ).
18.3 Framework für Multimodellvisualisierungen
Die Beschreibung der visuellen Präsentation ist komplexer als eine einfache Konfiguration
und entspricht daher der Definition einer domänenspezifischen Sprache Domain Specific
Language, DSL. Nach [ 29 ] kann man sich eine DSL als einen dünnen Layer über einem
semantischen Modell vorstellen. Um die beabsichtigte Visualisierungsbeschreibungsspra-
che entwickeln zu können, muss also zunächst ein solches Modell des Visualisierungspro-
zesses aufgestellt werden. Das Modell muss generisch genug sein, um alle gewünschten
visuellen Präsentationen erstellen zu können. In weiteren Schritten können auf dieser Basis
Search WWH ::




Custom Search