Civil Engineering Reference
In-Depth Information
18.1 Einleitung und Kontext
18.1.1 Ziel
Mit dem Paradigmenwechsel hin zu modellbasiertem Arbeiten werden Information und
Präsentation entkoppelt. Die visuellen Repräsentationen, die zuvor implizit in den aus-
getauschten Dokumenten und Zeichnungen enthalten waren, werden dann nur noch nach
Bedarf generiert und unterscheiden sich, je nachdem welcher Viewer verwendet wird, sie
werden flexibler. Damit die visuellen Repräsentationen jedoch ihren Kommunikations-
zweck erfüllen können, müssen sie reproduzierbar sein. Das kann erreicht werden, indem
entweder die Nutzung des gleichen Viewers für alle Kommunikationspartner erzwungen
wird oder indem die Visualisierungsmethoden explizit beschrieben werden und diese Be-
schreibung als Teil der Kommunikation unter den Beteiligten ausgetauscht wird.
Durch die explizite Beschreibung der Visualisierungsmethoden wird auch die Entwick-
lung von angepassten, wiederverwendbaren Visualisierungskomponenten unterstützt. Die
Vorteile wiederverwendbarer Visualisierungskomponenten sind zweifach. Auf der einen
Seite kann die gleiche Visualisierung auf viele Informationsmodelle angewandt werden
und auf der anderen Seite ermöglicht ein reiches Repositorium von angepassten, aufga-
benspezifischen Komponenten die differenzierte Erschließung der Modelle.
Während andere Ansätze Visualisierungskomponenten kapseln [ 1 ](Teil II , Kap. 19 ),
indem sie Visualisierungsmethoden fest verdrahtet in der Komponente implementieren
und nur einige Konfigurationsparameter exponieren, soll hier eine generische Komponente
entwickelt werden, die in der Lage ist, alle erforderlichen visuellen Repräsentationen zu
erzeugen. Ein Visualisierungssystem, das auf dem erstgenannten Ansatz beruht, nutzt ein
Repositorium vieler vorgefertigter Visualisierungskomponenten, während im letzteren Fall
die Visualisierungskomponente auf der Basis einer gegebenen Beschreibung erzeugt wird.
18.1.2 Verwandte Arbeiten
18.1.2.1 Bauwerksvisualisierung
In das Bauwerksinformationsmodell werden fortlaufend immer mehr Informationen ein-
bezogen. Neben der 3D Geometrie wurden weitere nichtgeometrische Informationen, wie
z. B. Material, hinzugefügt [ 2 ]. Parallel zu diesen Erweiterungen wurden die generierten
visuellen Repräsentationen zu fotorealistischen 3D Bildern erweitert. Als Terminplanin-
formationen einbezogen wurden, als 4D bezeichnet, konnten zeitbasierte Visualisierungs-
techniken angewendet werden [ 3 ]. Um auch Kosteninformationen widerzuspiegeln, als
5D bezeichnet, konzentrieren sich die entsprechenden Visualisierungstechniken auf die
Frage von passenden Farbschemata [ 4 ]. Die im Bauwerksproduktmodell enthaltenen In-
formationen umfassen jedoch viel mehr Dimensionen und die bisher behandelte Auswahl
erscheint willkürlich bzw. einseitig bestimmt von den Dimensionen des euklidischen An-
schauungsraums. Der Bauinformatik fehlt ein generischer Ansatz für die Visualisierung
von n D Bauinformationen.
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