Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Ausgangspunkt des Szenarios ist eine Anfrage für ein konkretes Multimodell mit be-
stimmten Inhalten in Phase 1, Abb.
9.1
. Diese Anfrage kann mithilfe einer Multimodell-
vorlage, Multimodelltemplate, MMT, gestellt werden.
Das Erarbeiten des Multimodells MM2 in Phase 2 Erstellung erfolgt innerhalb der Mul-
timodellanwendung des ersten Akteurs und kann vier unterschiedliche Arbeitsschritte um-
fassen:
•
das Erstellen von Fachmodellen durch den Fachingenieur
•
die Annotation der Fachmodellinhalte mithilfe externer Annotationsvokabulare
•
das Verlinken mehrerer Fachmodelle durch den Fachingenieur
•
das semiautomatische Generieren von Fachmodellinhalten und Links auf der Grund-
lage vorhandener Fach- und Linkmodelle, z. B. durch Regeln oder konfigurierbare Re-
ferenzmodelle
Die Arbeitsschritte in Phase 3 Freigabe dienen der Vorbereitung des Austauschs
der Modelle sowie der Koordination zugehöriger Ingenieur- und Managementaufgaben.
Hierzu wird das Multimodell MM2 in einem Multimodellcontainer, MMC, gespeichert,
um übertragen und auch in anderen Softwareanwendungen genutzt werden zu können.
Beim Verpacken der einzelnen Fach- und Linkmodelle in einen Container werden diese
um Metainformationen zu den Inhalten und Formalisierungen sowie den Erstellern er-
gänzt, d. h. annotiert.
In Phase 4 Austausch wird der Multimodellcontainer anschließend anderen Projektteil-
nehmern zur Verfügung gestellt. Dafür werden Multimodellcontainer innerhalb der Mefi-
sto Plattform nach der Information Pull Methode veröffentlicht, d. h. sie sind anhand ihrer
Metadaten bei einer entsprechenden Suchanfrage für alle Projektpartner auffindbar nach
der Information Pull Methode (Teil
I
, Kap.
5
). Darüber hinaus können Container auch im-
mer mittels herkömmlicher Datenübertragung, d. h. der Information Push Methode, z. B.
per email, versendet werden. Handelt es sich bei dem Container nur um eine Multimodell-
vorlage, wird diese i. d. R. im Zuge einer Aufgabenzuteilung an den Empfänger übertra-
gen.
Der Empfänger überprüft in Phase 5 das erhaltene Multimodell in seiner Multimo-
dellanwendung. Dabei können manuelle Kontrollen mittels Visualisierungen sowie semi-
automatische und automatische Validierungs- und Vergleichsoperationen angewandt wer-
den, um Abhängigkeiten oder Inkonsistenzen zu anderen Planungs- und Controllingmo-
dellen festzustellen.
In Phase 6 Verwertung werden die Informationen des Multimodells für weiterführende
Aufgaben, wie z. B. weitere Fachplanungen, Simulationsuntersuchungen oder Risikoana-
lysen genutzt. Hierbei können Multimodellfilter zum Auffinden aufgabenrelevanter In-
formationen, Mappingoperationen zur Überführung eines Fachmodells in andere Formate
sowie zu Expansions- oder Verdichtungsoperationen zur Anpassung der Modelldetaillie-
rung angewandt werden. Die Operationen der Phase 6 sind somit die Bausteine für die
horizontalen, vertikalen und longitudinalen Modellübergänge.