Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Abb. 1.1
Informationsraum,
derzeit in der Praxis unterteilt
in den Raum der Fachmodelle
und der Analysemodelle in
Form von Informationsinseln
mit schwacher Kopplung der
Modelle untereinander
mensinformationssysteme, jedoch decken diese nur einzelne Aspekte ab und weisen zu-
dem oftmals proprietäre Datenstrukturen auf.
Der Informationsraum ist heute in der Praxis in zwei lose gekoppelte Informations-
räume geteilt, die unterschiedlich aufgebaute Datenstrukturen aufweisen. Zum einen sind
dies die Datenerfassungs- und Modellierungssysteme, zu denen auch die 3D und objektori-
entierten CAD Systeme zählen. Diese sind nach Modellierungskriterien aufgebaut, da es
wichtig ist, intuitiv vollständige und konfliktfreie Modelle zu erfassen (Abb.
1.1
, oben). Sie
sind nach informatorischen Kriterien aufgebaut und bilden Informationsmethoden ab, die
ein konfliktfreies Informationsmanagement unterstützen. Sie sind nach dem Prinzip eines
Fachmodells oder eines Multimodells strukturiert. Zum anderen sind dies die Analyse-,
Berechnungs- oder Simulationssysteme, die nach den Kriterien einer Analyse und damit
der softwaremäßigen Umsetzung eines mathematischen Algorithmus oder Systems aufge-
baut sind (Abb.
1.1
, unten) und i. d. R. Teilinformationen eines Multimodells als Informati-
onseingabe benötigen. Ihre Daten- und Informationsstruktur unterscheidet sich zu den Da-
tenmodellierungssystemen grundlegend, da sie entsprechend den mathematischen Algo-
rithmen strukturiert sind. Zudem sind die einzelnen Softwareanwendungen und -systeme
nicht untereinander über standardisierte Schnittstellen vernetzt.
Beide Informationswelten sind sehr inkompatibel bezüglich ihrer Informationsstruktu-
ren, was in der Praxis dazu führte, dass die Softwareanwendungen der algorithmenorien-
tierten Informationswelt als Insellösungen des Ingenieurs eingesetzt, die datenmodellori-
entierten hingegen als Hilfsmittel für technische und kaufmännische Mitarbeiter eingestuft
werden.
Die Modellierung der komplex verzahnten Prozesse erfolgt meist nicht in formalisierter
Form, sodass die Verzahnung nicht oder nur sehr vage erfasst wird und die Elemente der
