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len die Herkunft einer technischen Änderung in zwei Arten. Entweder gibt es neue Anforde-
rungen und Wünsche des Kunden, oder interne Änderungen der Spezifikationen in der Pro-
duktion. Änderungen können weiterhin einzelne Gegenstände oder Produktkonfigurationen,
aber auch Produktdaten, Produktversionen und deren Relationen zueinander betreffen
(Philpotts 1996, 14). Besonders wichtig ist die Tatsache, dass die reine Erstellung und Durch-
führung einer Änderung aus Prozesssicht - und damit einhergehend der Änderungsantrag als
formales Abbild - Ressourcen erfordert und in Teilbereichen eine nicht wertschöpfende Tä-
tigkeit darstellt. Daher ist das Ziel von produktentwickelnden Organisationen, unnötigen Zeit-
einsatz zu minimieren und den Aufwand von Mitarbeitern in diesen Prozessschritten
möglichst klein zu halten.
Engineering Changes sind zusammenfassend als Änderungen an bereits freigegebenen Teilen
oder Dokumenten zu verstehen (Clark/Fujimoto 1991, 121). Der Ursprung dieser Änderungen
kann aus dem Unternehmen heraus kommen (Herstellungsänderung) oder aber auch aus ver-
änderten oder neuen Kundenanforderungen stammen. Bezüglich des Produktlebenszyklus
kann eine solche Änderungsanforderung während der Entwicklungsphase, aber auch während
und nach der Produktionsphase auftreten (Nadia/Gregory/Vince 2006, 1f.). Als Ursache und
somit als Auslöser kann zwischen zu beseitigenden Produktfehlern sowie Verbesserungen und
Anpassungen unterschieden werden (Gries/Blessing 2006, 1451-1458;
Gries/Gericke/Blessing 2005, 538). Eigner/Stelzer (2009, 105) zählen die in der DIN 6772
aufgeführten Gründe einer Änderung auf:
x veränderte Marktbedürfnisse und neue Kundenwünsche,
x Erfordernis einer funktionellen Verbesserung,
x Fehlerbeseitigung in technischen Dokumenten,
x fortschreitende Fertigungsrationalisierung,
x neue gesetzliche Bestimmungen und
x die Behebung von Ausschussursachen.
2.2.3
Prozess des Änderungsmanagements
In der technischen Produktentwicklung wird von Änderungsanforderungen (engl. Engineering
Change Request (ECR)) gesprochen (Nadia/Gregory/Vince 2006, 5) und dementsprechend
von Änderungsaufträgen (engl. Engineering Change Order (ECO)) (Loch/Terwiesch 1999,
145). Solche Prozesse werden im Konzept des Änderungsmanagements (engl. Engineering
Change Management) zusammengefasst (Huang/Yee/Mak 2001, 255), die generell in einem
vierstufigen Prozess formalisiert sind (Vianello/Ahmed 2008, 2):
1. Initiierung durch die Vorlage eines ECR.
2. Evaluierung des ECR.
3. Verteilung der ECO.
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