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In-Depth Information
die Aufgabe der Informationsverarbeitung und Informationsverteilung übernehmen. Als Er-
gebnis sind Informationen über das zukünftige Produkt in Form von Modellen, Plänen und
anderen Dokumenten und somit das Informationsmanagement das Rückgrat der Produktent-
wicklung. Deswegen muss es in den Modellen ausreichend Berücksichtigung finden.
2.1.5
IT-Unterstützung in der Produktentwicklung
Wie bereits dargestellt gibt es eine Reihe von Faktoren, die den Einsatz von Softwaresyste-
men erforderlich machen. Ohne entsprechende IT-Unterstützung ist ein Informationsmana-
gement in der heutigen Produktentwicklung nicht umsetzbar. In fast jeder Branche müssen
Unternehmen immer kürzere Entwicklungszyklen und zunehmende technische Komplexität
von Entwicklungsprojekten bewältigen (Ekman/Jackson 2006, 520; Schmidt-
Kretschmer/Blessing 2006, 175). Besonders High-Tech-Hersteller stolpern in ein Dilemma.
Auf der einen Seite führt der technische Fortschritt zu neuen Produkten (Cresswell 2002). Auf
der anderen Seite werden Produktlebenszyklen kürzer und kürzer (Vance 2009, 126). Als
treibende Kraft hinter diesem Trend zwingt die Wettbewerbssituation auf den Märkten die
Unternehmen dazu, ständig neue marktfähige Produkte zu entwickeln. Um die genannten
Herausforderungen der Produktentwicklung zu bewältigen, wird verstärkt Informationstech-
nologie (IT) genutzt (vgl. Court/Culley/McMahon (1997, 361-363)).
Darüber hinaus nimmt die Anzahl von zu berücksichtigenden Designkriterien in jedem Ent-
wicklungsschritt zu. Diese sogenannten Design-for-X-Kriterien beinhalten u. a. künftige Pro-
duktions-, Wartungs- oder Recyclingkosten sowie Produktsicherheit, Zuverlässigkeit, Qualität
und modulare Designstrategien, um die notwendige Flexibilität zu gewährleisten (Huang
1996, 1f.). Neben der Anpassung der Produkte auf regionale Präferenzen und Verordnungen
müssen Entwickler auch in global verteilen Teams zusammenarbeiten (Edum-Fotwe et al.
2003), was ebenfalls zu neuen Anforderungen führt.
Nach Vajna et al. (2009, 4, 11) hängt der Einsatz von Software dabei vom Projektfortschritt
und von der Komplexität des Produkts ab. In ihrem entwickelten Modell dienen PDM- und
ERP-Systeme als grundlegende Werkzeuge entlang des gesamten Entwicklungsprozesses.
Während der früheren Phasen kommen Werkzeuge zur Unterstützung der Produktkonzeption
zum Einsatz. Dem folgen Computer Aided Design (CAD) und Computer Aided Engineering
(CAE) Werkzeuge in der Designphase. Nach der Findung eines finalen Produktdesigns helfen
Computer Aided (Process) Planning (CAP/CAPP) und Computer Aided Manufacturing
(CAM) Werkzeuge die Serienproduktion vorzubereiten.
Auch wenn die Leistung der ersten Generation von CAx-Systemen vergleichsweise gering
war, trugen sie schon oft zu einer erheblichen Reduzierung der Entwicklungszeit bei und ver-
ringerten die Anzahl von Fehlern im Prozess. Außerdem ermöglicht Simulationssoftware in
der integrierten Produktentwicklung genauer vorherzusagen, wie weit bestimmte Designent-
scheidungen den Produktlebenszyklus in der Zukunft beeinflussen (Vajna et al. 2009, 410).
Darüber hinaus bietet moderne Software eine Vielzahl von Funktionen und Methoden, die
über kein Pendant in der traditionellen Designmethodik verfügen. Zu Beginn dienten sie vor
allem als elektronisches Zeichenbrett. Nach und nach verbreiteten sich die Systeme und ein
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