Databases Reference
In-Depth Information
(Fahrmeir et al. 2011, 12f.). Diaconis (1985, 1) stellt dabei folgendes fest: "Exploratory data
analysis (EDA) seeks to reveal structure, or simple description. We look at numbers or graphs
and try to find patterns. We pursue leads suggested by background information, imagination,
patterns perceived, and experience with other data analyses.".
Tukey (1977, 1) beschreibt bildhaft und treffend die explorative Datenanalyse als Detektivar-
beit, die sich unterteilt in die numerische, die zählende und in die grafische Komponente. Da-
zu führt er weiterhin aus, dass unterschieden wird zwischen der Suche nach den Beweisen
(Aufgabenbereich der Polizei) und der Bewertung der Beweiskraft (Aufgabenbereich der Ge-
richte). Diese Unterscheidung kann wiederum auch zur Differenzierung der explorativen Da-
tenanalyse als erforschende, und der konfirmatorischen Datenanalyse als bestätigende
Vorgehensweise angewendet werden (Diaconis 1985, 12; Tukey 1977, 3). Fahrmeier et al.
(2011, 13) erläutern als weitere Eigenschaften der explorativen Datenanalyse, dass Rück-
schlüsse über die Erhebung nicht durch Wahrscheinlichkeitsaussagen formalisiert sind, jedoch
oft deutliche Hinweise oder wie sie es beschreiben eine "empirische Evidenz" für bestimmte
Tatsachen oder Forschungshypothesen zur Folge haben.
Grundsätzlich orientiert sich diese Arbeit bezüglich der Vorgehensweise an dem von
Fayyad/Piatetsky-Shapiro/Smyth (1996a, 37-54) entwickelten und vorgestellten Prozess des
Knowledge Discovery in Databases. Die quantitativen Untersuchungen analysieren durch
explorative Methoden und multivariate Explorationstechniken des KDD die Daten, die im
Änderungsmanagementprozess entstanden sind und dort mittels eines Informationssystems
verarbeitet und dokumentiert werden. Zu Beginn des Analysevorhabens wird die Domäne
untersucht, um ein Verständnis für die spezifischen Gegebenheiten zu erlangen. Hierzu wurde
in dieser Arbeit auf zwei Faktoren gesetzt. Zum einen wurden die theoretischen Grundlagen
der Domänen Produktentwicklung und Änderungsmanagement eruiert. Zum anderen wurde
mit Hilfe von semistrukturierten Interviews beim Automobilhersteller das Verständnis um die
realweltlichen Konstellationen des Untersuchungsobjekts ergänzt. Mit Hilfe von sich an-
schließenden Gesprächen wurden aus Forschungssicht interessante, zusätzlich dazu aber auch
praxisrelevante und zu beantwortende Fragestellungen gesammelt, die mit Hilfe eines Work-
shops mit Wissenschaftlern aus der Domäne Produktentwicklung ergänzt wurden. Diese
Sammlung von Fragestellungen wurde als formuliertes Ziel der Datenanalysen genutzt und
auf die Daten aus dem Änderungsmanagement angewendet.
Bezüglich der zur Untersuchung des Feldes verwendeten Methoden wird im qualitativen For-
schungsteil dieser Arbeit auf die Erhebungstechniken Interview und Inhaltsanalyse zurückge-
griffen. Die Ableitung von Handlungsempfehlungen erfolgte in iterativen Diskussionen mit
Vertretern des beteiligten Automobilherstellers und mit beteiligten Wissenschaftlern. Durch
dieses Vorgehen wurde sichergestellt, dass die erzielten Ergebnisse zusätzlich zur For-
schungsrelevanz in der Praxis als Wissensbausteine genutzt werden können und die Domäne
auch zu Ende des Untersuchungsprozesses einbezogen wird. Dabei entspricht dieses Vorge-
hen auch den von Fayyad/Piatetsky-Shapiro/Smyth (1996a) dargestellten Erfordernissen zur
Entdeckung relevanter und nutzbarer Erkenntnisse. Das Vorgehensmodell wird mit all seinen
Facetten ausführlich in Kapitel 3.3.1 dargestellt.
Search WWH ::




Custom Search