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len Schritts der Evaluation durchzuführen ist. Verglichen mit dem etabliertem Design Scien-
ce-Ansatz (vgl. Takeda et al. (1990) und Hevner et al. (2004)), bei dem sich im Designprozess
nach der Entwicklung der Lösung die jeweils eigenständigen Schritte Evaluation und Schluss-
folgerung anschließen, ist die Durchführbarkeit auch im Kontext des KDD zu konkretisieren.
7.4
Implikationen für die Praxis
Die in dieser Arbeit im Anwendungskontext der Produktentwicklung durchgeführten Analy-
sen können zukünftig als ein exemplarischer Leitfaden für die Entdeckung von Mustern mit
Hilfe von KDD dienen. Weiterhin sind die erzielten Ergebnisse und die daraus abgeleiteten
Interpretationen einzigartig, denn ein derart großer Datensatz mit mehr als 53.000 einzelnen
Änderungsvorgängen wurde soweit bekannt nicht in dieser Breite und Tiefe ausgewertet und
veröffentlicht. Auch bezüglich der Implikationen für die Praxis wird eine Unterscheidung der
Folgen für die Domänen Produktentwicklung und Knowledge Discovery in Databases vorge-
nommen.
Domäne Produktentwicklung
Generell ist festzustellen, dass der Einsatz von KDD Möglichkeiten bietet, die mit den her-
kömmlichen Vorgehensweisen nicht zu realisieren sind. Statistische Methoden bieten nicht
die erforderliche Flexibilität und die Breite an Eigenschaften, um unterschiedliche Datenfor-
men in der dargestellten Form auszuwerten. Es hat sich gezeigt, dass bislang unbekannte
Strukturen und Muster aufgedeckt werden und die Transparenz im Entwicklungsprozess er-
höht werden kann. Unter anderem hat sich das untersuchte Unternehmen dazu entschlossen,
die Methoden des KDD in das strategische und operative Entwicklungsmanagement einzube-
ziehen. Dies wird weiterhin daran deutlich, dass weitere neue Anwendungsmöglichkeiten
erprobt werden.
Insgesamt ist deshalb die Einbindung der dargestellten Analyseprozesse und der dabei erziel-
ten Resultate in das Änderungsmanagement zu empfehlen. Aus Sicht des Text Mining sind
weitere Standardisierungsvorhaben und Regeln in Richtung einheitlicher Sprache von Vorteil.
In großen Organisationen in denen eine Vielzahl von Entwicklern tätig ist, ist dies jedoch eine
Herausforderung. Deswegen sollten insgesamt der Nutzen und die Anforderungen für einzel-
ne Unternehmensbereiche in die Betrachtungen einbezogen werden. Notwendig ist in diesem
Zuge die Entwicklung eines systematischen Vorgehens für das Zurückspiegeln der Ergebnis-
se. Weiterhin ist der Einsatz der Methoden und Analyseprozesse in der IT zu erwägen. Hier
können z. B. recommender engines oder Plausibilitätsprüfungen innerhalb des Änderungsma-
nagements den Prozess unterstützen. Auch kann die manuelle Kategorisierung mit Hilfe der
Begründungscodes auf Basis der Vergangenheitswerte überprüft werden.
In diesem Zuge empfiehlt es sich, die Ergebnisse für zukünftige (Ressourcen-)Planungen und
für Benchmarks innerhalb des Unternehmens, aber auch mit anderen Wettbewerbern zu nut-
zen. Zu prüfen ist auch der Einsatz der Berechnungsprozesse, um in vorhandenen oder noch
zu entwickelnden Kennzahlensystemen die notwendigen Key Performance Indicator (KPI)
darstellen zu können. Aus den Erfahrungswerten können auch Zielkorridore entwickelt wer-
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