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um sie für einen späteren Zeitpunkt wiederverwenden zu können. Zur Analyse werden
neben Arbeitsunterlagen und Archiven auch Einzelpersonen herangezogen.
Weitere Analyseschritte des NDA sind die Interaktionsanalyse, die Analyse der sozialen
Kooperationsstruktur sowie die Arbeitsraumanalyse. Schwabe/Krcmar (1996) nennen als
mögliche methodische Vorgehensweise zur Operationalisierung beispielsweise die Beobach-
tung, Befragung bzw. Durchführung von Interviews und Fragebögen. Nach der Methodik des
NDA werden die in der Analyse gewonnenen Ergebnisse in Form von allgemeinen Gestal-
tungshinweisen und Einflussnahmeoptionen auf den Bau eines Prototypens dazu verwendet,
ein neues System (mit) zu gestalten (Schwabe/Krcmar 1996, 9). In der Anwendung eignet
sich der NDA daher als Leitfaden für die Durchführung empirischer Untersuchungen (Weigle
2007). Dadurch können die durch das DDDM gestellten Anforderungen nach einer umfassen-
den Erforschung der Domäne erfüllt werden. Durch die Integration des NDA und der Vorgabe
einer Analysestruktur wird erreicht, dass beteiligte Akteure sowie deren Interaktionen und
Aufgaben identifiziert, als auch Rahmenbedingungen, Arbeitsprozesse, Werkzeuge und In-
formationsspeicher strukturiert untersucht werden. So können Gegebenheiten der Domäne für
die Durchführung des KDD berücksichtigt werden.
3.8.2.2 Feature-Oriented Domain Analysis
Das Ziel der Feature-Oriented Domain Analysis (FODA) ist die Identifikation und Repräsen-
tation von Gemeinsamkeiten zwischen verwandten (Software-)Systemen. Durch das im Zuge
der Domänenanalyse systematische Sammeln von Expertenwissen werden Informationen auf-
genommen, um Systeme innerhalb einer Domäne zu entwickeln (Kang et al. 1990, 2f.). Ne-
ben der Unterstützung von Software-Reuse mittels Aufnahme des relevanten
Expertenwissens, beabsichtigt die Domänenanalyse im Rahmen der FODA darüber hinaus
eine Unterstützung in Bezug auf Softwarespezifikation und -design, Kommunikation sowie
Schulung und Toolentwicklung. Im Hauptfokus steht dabei die Identifikation von markanten
Features von Systemen innerhalb der untersuchten Domäne. Features stellen in der Regel für
den Anwender sichtbare Aspekte der Domäne dar und bestimmen zugleich seine Erwartungen
gegenüber den Systemen in der jeweiligen Domäne.
Den Ausgangspunkt für die Durchführung der Analyse bilden die Features, die zur Entste-
hung der Analyseergebnisse führen (Kang et al. 1990, 2). Verwendung findet die FODA unter
anderem im Bereich des Software Product Line Engineerings (Kang/Lee/Donohoe 2002).
Dazu werden die von den Usern gewünschten Charakteristiken der zu erstellenden Produkte
anhand von Features beschrieben. Mithilfe derer Verwendung können sowohl die von Usern
als auch Entwicklern verstandenen Merkmale hinsichtlich Gemeinsamkeiten und Unterschie-
de der jeweiligen Produktlinien kommuniziert werden (Kang/Lee/Donohoe 2002, 58). Zu-
sammenfassend lässt sich die übergeordnete Zielstellung des FODA-Ansatzes in der
Erreichung eines möglichst hohen Grades an Wiederverwendung von (Software-)Systemen,
sowohl auf funktionaler als auch architektonischer Ebene formulieren. Dieser bezieht sich
dabei vor allem auf eine Gruppe von Systemen einer Domäne, statt nur auf Einzelsysteme
(Kang et al. 1990, 3).
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