Cryptography Reference
In-Depth Information
9.2
Kanalabhängige Bewertung
9.2.1
Bewertungsgrößen für lineare Blockkodes
Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Block (Kanalkodewort) der Länge n
bei der Übertragung über einen gestörten Nachrichtenkanal verfälscht wird,
bezeichnet man als Blockfehlerwahrscheinlichkeit p B ( n ) . Sie berechnet sich aus
dem Quotienten
Anzahl der fehlerhaft übertragenen Blöcke
Anzahl der insgesamt übertragenen Blöcke .
p B ( n )=
(9.4)
Das Ziel der Kanalkodierung besteht darin, einen möglichst großen Anteil der
fehlerhaft übertragenen Blöcke zu erkennen bzw. zu korrigieren. Ein Maß für
den Anteil der Blöcke, die - trotz Kanalkodierung - fehlerhaft an die Senke
weitergegeben werden, ist die Restfehlerwahrscheinlichkeit 2 p R ( n ) , definiert als
Anzahl der nicht als fehlerhaft erkannten Blöcke
Anzahl der insgesamt übertragenen Blöcke
p R ( n )=
.
(9.5)
Sie berechnet sich aus
p R ( n )= R erk p B ( n ) . (9.6)
Der Reduktionsfaktor R erk gibt an, mit welchem Faktor die Blockfehlerwahr-
scheinlichkeit bei der Dekodierung mit Fehlererkennung reduziert wird. Mit
den Gln. (9.4) und (9.5) ergibt sich R erk aus dem Quotienten
Anzahl der nicht als fehlerhaft erkannten Blöcke
Anzahl der fehlerhaft übertragenen Blöcke
R erk =
.
(9.7)
Logischerweise sollte ein Kanalkode so angelegt sein, dass R erk so klein wie
notwendig ist. Die Konstruktion eines solchen Kanalkodes setzt aber die ge-
naue Kenntnis der Struktur der Fehlermuster auf dem Kanal voraus.
Im Folgenden wollen wir uns auf Linearkodes und auf die Anwendung des Mo-
dells eines symmetrisch gestörten Binärkanals (SBK) beschränken.
Bei Linearkodes ist ein Fehlermuster genau dann nicht erkennbar, wenn es sei-
ner Struktur nach einem Kanalkodewort entspricht.
Beträgt die Schrittfehlerwahrscheinlichkeit eines symmetrisch gestörten Binär-
kanals p s =0 , 5 , dann treten alle Fehlermuster mit der gleichen Wahrschein-
lichkeit auf 3 .Unterden 2
l Fehler-
muster mit der Struktur eines Kanalkodewortes, die nicht erkennbar sind.
n möglichen Fehlermustern gibt es genau 2
2 Neben der Rest block fehlerwahrscheinlichkeit, die in diesem Buch betrachtet wird, kann
auch die Rest bit fehlerwahrscheinlichkeit berechnet werden.
3 Bei p s =0 , 5 ist allerdings eine Informationsübertragung nach SHANNON nicht mehr
möglich (vgl. Abschn. 5.3.2).
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