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Der Zustandsgraph bietet eine Möglichkeit der Bestimmung der freie n Dis-
tanz , eine wichtige Eigenschaft von Faltungskodes. Dazu betrachtet man alle
Eingangsfolgen, die zum Zeitpunkt t =0 den Nullzustand verlassen und nach
wenigen Übergängen (frühestens nach ( k +1) ) zum ersten Mal wieder in den
Nullzustand übergehen. Die freie Distanz ergibt sich dann aus dem minimalen
Gewicht der Ausgangsfolgen, bezogen auf unser Beispiel:
nach 3 Übergängen: a 1 = (100) −→
a 1 = (11 01 11) −→
w ( a 1 )=5 ,
nach 4 Übergängen: a 2 = (1100) −→
a 2 = (11 10 10 11) −→
w ( a 2 )=6 .
Die freie Distanz ist damit d f =mi i w ( a i )=5 .
Bei optimalen Generatormatrizen ist d f meist nach ( k +1) oder ( k +2) Über-
gängen bestimmt. Ein Vergleich mit dem Gewicht dieser Matrizen offenbart,
dass dann auch d f = w ( G ) oder d f =( w ( G ) 1) ist.
Über den bekannten Zusammenhang d min ( d f )=2 f k +1 berechnet sich der
Fehlerkorrekturgrad f k . Je nach Fehlerstruktur kann die Anzahl korrigierbarer
Fehler auch bei d f liegen, d. h. über die begrenzte Mindestdistanz hinaus!
Für diese Umsetzung ist es notwendig, Zusammenhänge in zeitlicher Entwick-
lung darzustellen. Dazu wird der Zustandsgraph zeitlich „abgerollt“. Zunächst
das Baumdiagramm (für vorliegendes Beispiel):
00
00
00
Jeder Pfad widerspiegelt eine mög-
liche Eingangsfolge. Jede Eingangs-
folge und damit auch Kanalkodefol-
ge beginnt im Nullzustand, d. h., der
Wurzelknoten des Baumes ist im-
mer auch Startknoten. Bei Eingabe
von u ( t )=0 geht die Bewegung
vom Knoten z ( t ) immer nach oben
und liest die entsprechende Kanten-
bewertung v ( t ) aus, gleiches bei Ein-
gabe von u ( t )=1 und Abwärts-
bewegung. Die Eingangsfolge unter-
liegt (eigentlich) keiner Begrenzung.
Nach t =( k +1) Eingaben wieder-
holt sich die Struktur und wächst
allerdings mit t exponentiell. Die-
se Beschreibungsform nutzt man für
die sequentielle Dekodierung (s. Ab-
schn. 8.6.3.1).
00
11
10
00
01
01
11
v(t)=
00
10
10
11
0
u(t)=
00
1
00
11
01
11
01
00
10
10
01
10
10
11
01
11
 
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