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gleichzeitig  eine  kräftige  hellblaue  Farbe  hat  und  nahezu 
einschlussfrei ist, ist ein Wunder der Natur, das nur ab und 
zu vorkommt. Daher der hohe Wert eines solchen Kristalls. 
Hierzu eine kleine Geschichte im Exkurs „Aquamarin und 
der Jutesack“.
Aquamarin und der Jutesack
Als Student war ich mit einer Gruppe von Kommilitonen aus
unserem Mineralogie-Institut zu Besuch bei einer Edelstein-
schleiferei in Idar-Oberstein. Der Inhaber, ein Honorarprofes-
sor der Uni, hatte uns in seinen Ausstellungsraum gebeten. Als
wir dort eintraten, waren wir alle total überwältigt: rundum
Vitrinen mit den wertvollen Edelsteinen der Welt. Da lagen
Granate in Grün, Gelb, Orange, dort funkelten uns Smarag-
de und Rubine an, eine Vitrine weiter glitzerten Diamanten
in vielen Größen, Farben und Formen. Wir nahmen Platz am
großen Tisch. Dann kam der Professor mit einem Jutesack in
der Hand in den Raum. Der Sack war ungefähr 30 cm lang. Er
knotete ihn auf und ließ daraus einen großen hellblauen Stein
auf den Tisch rutschen. Der Stein war mindestens 20 cm lang.
Wir staunten nicht schlecht über einen so großen Edelstein.
Sofort kam die Frage von einem der Studenten, was das für
ein Stein sei?
An seiner 6-eckigen säuligen Form haben wir den Stein dann
erkannt: Ein riesiger Aquamarinkristall in Edelsteinqualität lag
vor uns. Klar, fast ohne Einschlüsse, mit kräftiger Farbe, ca.
500 g Gewicht.
Wir fragten den Professor nach dem Wert des Steins. Er sag-
te beiläuig: „Dieser Aquamarin kostet ca. 1000,- DM“. Für
uns Studenten war das sehr viel Geld, so dass wir den Stein
respektvoll betrachteten. Dann fügte der Professor hinzu:
„1000,- DM pro Gramm“.
Er hatte also einen Aquamarinkristall im Wert von 500 000,-
DM einfach so aus einem Jutesack auf den Tisch gelegt.
 
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