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Bergmann im Sitzen oder Liegen im Stollen zu arbeiten,
schützte ihn das Arschleder vor Wasser und Schlamm am
Boden. Zusammen mit der geringeren Körpergröße der
Leute im Mittelalter (im Vergleich zur heutigen Durch-
schnittsgröße der Menschen) ergeben die Zipfelmütze und
das Arschleder das Bild eines Zwerges, wie wir es aus Mär-
chen kennen. Höchstwahrscheinlich waren also die Berg-
leute mit ihrem Aussehen das Vorbild für das heute bekann-
te Bild von Zwergen.
Grubenverbau
Wenn aus dem Berg Gestein herausgehauen wird, entstehen
Hohlräume. Der Druck des Gesteins, das über dem Berg-
werk liegt, kann von diesen Hohlräumen natürlich nicht
mehr so aufgefangen werden, wie dies im vorher festen und
massiven Gestein der Fall war. Um also zu verhindern, dass
Stollen einstürzen, ist es notwendig, die Stollendecke (Firs-
te) und/oder die Seitenwände des Stollens abzustützen. Der
Bergmann nennt diese Abstützungen „Grubenverbau“. Da
vor unseren heutigen modernen Bergwerken solche Abstüt-
zungen mit Holz gebaut wurden, hatten Bergwerke einen
hohen Holzbedarf. Da traf es sich gut, wenn sich ein Berg-
werksstollen mitten im Wald befand, was ohnehin meist
der Fall war. Zwei senkrechte Balken an den Stollenwän-
den und ein darübergelegter Querbalken zum Abstützen
der Decke bildeten einen „Türstock“. Zwei Hauptarten der
Türstöcke werden unterschieden: Beim deutschen Türstock
sind die senkrechten Balken am oberen Ende eingekerbt,
der Querbalken liegt mit zwei Kerben an seinen Enden in
den Kerben der senkrechten Balken. So ist es möglich, so-