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cher Luftstrom im Berg mehr an, so dass die Bergingenieu-
re Lösungen für die Sauerstof- und Frischluftversorgung
der Menschen und Maschinen im Berg inden müssen. Das
System von Luftschächten, Belüftungsventilatoren und
Schläuchen wird bergmännisch „Bewetterung“ genannt.
Mehrere tausend Kubikmeter Luftzufuhr in das Bergwerk
sind pro Stunde notwendig.
Um noch einmal auf das Mittelalter zurückzukommen:
Damals hatten die Bergleute oft einen Käig mit Kanarien-
vogel dabei, den sie in den Berg mit hinein nahmen. Wurde
im Stollen vor Ort die Luft zu schlecht, folgte die Ohn-
macht des Vogels, er iel „vom Stängel“. Das war für den
Bergmann das Zeichen, schnellstens den Stollen zu verlas-
sen, um nicht zu ersticken. Der Kanarienvogel war also ein
enger Verbündeter des Bergmanns.
Kleidung
Im Mittelalter trugen die Bergleute zu ihrem Schutz Klei-
dung aus dickem Leder. Besonders markant waren die Zip-
felmützen aus Leder. Etwa einen halben Meter hoch, waren
diese mit Stroh gefüllt, das zwei Funktionen erfüllte. Zum
einen war das Stroh am Kopf warm, was in der klammen
Kälte der Bergwerksstollen nützlich war. Der zweite Zweck
wurde erfüllt, wenn der Stollen niedriger wurde und der
Bergmann Gefahr lief, sich den Kopf an der Stollendecke zu
stoßen. Die Zipfelmütze bewegte sich dann und das Stroh
raschelte, was dem Bergmann anzeigte, sich zu bücken.
Zusätzlich zur ledernen Zipfelmütze trug der Bergmann
das Arschleder. Dieses war eine Schürze aus dickem Leder,
das um den hinteren Körperteil getragen wurde. Hatte der