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schine  hierzu,  die  in  keinem modernen  Steinbruch  fehlt, 
ist der Backenbrecher. Die Muldenkipper  laden das  frisch 
gesprengte Gestein in den bis zu 10 m großen Trichter des 
Backenbrechers  ab.  Im  Backenbrecher  beinden  sich  zwei 
massive Stahlplatten. Eine Platte steht fest, die andere Plat-
te wird von riesigen Elektromotoren wenige Zentimeter hin 
und her bewegt, beide Platten am unteren Ende nur wenige 
Zentimeter voneinander entfernt. Das Gestein rutscht zwi-
schen diese beiden Platten und wird am unteren schmalen 
Durchlass  zwischen  den  beiden  Stahlplatten  zerquetscht. 
Mit dem Abstand der Stahlplatten kann die Korngröße des 
entstehenden Steingerölls bestimmt werden.
Nach dieser Zerkleinerung wird der Schotter auf ein Sys-
tem von Siebmaschinen und Förderbändern geleitet und so 
nach Korngrößen sortiert.
Für all diese Arbeitsgänge arbeiten heute  in einem mo-
dernen Steinbruch weniger  als 10 Menschen. Hier  ist  ein 
Vergleich zu einem historischen Steinbruch interessant:
Der Katzenbuckel, ein ehemaliger Vulkan bei Eberbach, 
ca. 30  km  von Heidelberg  entfernt,  ist heute der höchste 
Berg  im Odenwald mit 626 m Höhe über NN. Hier war 
bis ca. 1920 der Steinbruch am Michelsberg in Betrieb (ein 
Teil der Katzenbuckel-Kuppe wurde Michelsberg genannt), 
bevor der größere Steinbruch am Katzenbuckel seinen Be-
trieb aufnahm.
In diesem alten Steinbruch am Michelsberg geschah der 
Abbau mit reiner Muskelkraft, d. h. mit Hammer, Meißel 
und Brechstangen. So wurden in mehr als 20 Betriebsjah-
ren insgesamt ca. 2000 t Gestein abgebaut, also ca. 1/5 der 
Gesteinsmenge,  die  heute  in  modernen  Steinbrüchen  in 
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