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4.3 Adobe-Farbmodell
Dieses Farbmodell wurde 1998 von Adobe Systems entwickelt. Das Ziel war es, ei-
ne maximale Anzahl von Farben eines CMYK-Druckers auf einer RGB-Farbquelle,
wie z. B. einem Computerdisplay, wiederzugeben. Das Adobe RGB kann etwa die
Hälfte der sichtbaren Farben aus dem Lab-Farbraum darstellen, entspricht aber im-
mer noch nicht den gesteigerten Anforderungen der Praxis. Deshalb wurde der
sogenannte „Wide Gamut“ entwickelt.
Das Adobe Wide Gamut RGB wurde als direkte Alternative zum Standard-
RGB entwickelt und kann einen größeren Bereich als sRGB speichern. Der Wide-
Gamut-Farbraum ist eine nochmals erweiterte Version des Adobe-RGB. Zum Ver-
gleich: Mit Wide Gamut lassen sich 77,6% der sichtbaren Farben des Lab-Raums
bestimmen, mit dem Standard-Adobe-RGB sind es nur 50,6%. Unbefriedigend ist
allerdings, dass etwa 8% dieses Farbraums in einem Wellenlängenbereich liegt,
dessen Licht wir gar nicht mehr sehen können.
Im Prinzip kann man nahezu jeden beliebigen Farbraum festlegen. Hierzu ist le-
diglich die Definition der Primärvalenzen, des Weißpunkts und der Gradationskurve
(Gamma) erforderlich. Die Primärvalenzen legen das Farbdreieck der bei geringen
Helligkeiten darstellbaren Farben fest, der Weißpunkt das Intensitätsverhältnis für
Farbtripel mit drei identischen Komponenten, damit indirekt auch das Verhältnis
von maximalem Rot zu maximalem Grün und Blau. Die folgende Aufstellung gibt
einen unvollständigen Überblick:
CIE-XYZ erster Normierungsversuch aus dem Jahr 1931
CIE-RGB entsteht durch die Umrechnung des CIE-XYZ
NTSC-RGB NTSC-Farbfernsehens im Jahre 1953, USA
PAL und SECAM europäisches Farbfernsehen, später auch für NTSC
sRGB
Kooperation von Hewlett-Packard und Microsoft
eciRGB
European Color Initiative
ProPhoto
insbesondere für die Digitalfotografie.
Die Farbmodelle sind lediglich eine Darstellungsform für Farben. Durch geeig-
nete Transformationen kann man alle Farbmodelle ineinander überführen. Dabei
stellt sich allerdings bei einigen Transformationen heraus, dass Teilbereiche großer
Farbsysteme nur auf den Rand kleinerer Farbsysteme abgebildet werden können
Die Transformationen sind also nicht immer umkehrbar, was auch Abb. 4.6 erken-
nen lässt.
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