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Abb. 4.6
Überschneidungen verschiedener
Farbsysteme
4.4 Farbnuancen
Wir kommen zurück zum RGB-Farbmodell. Wie oben schon erwähnt kann jede
beliebige Farbe zusammengesetzt werden aus den drei Komponenten Rot, Grün
und Blau, indem man deren Anteile zwischen 0 und 1 festlegt, also beispielsweise
eine beliebige Farbe
!
(0,4623, 0,29573, 0,16). So zu verfahren ist ebenso unsinnig
wie unökonomisch, denn:
da für jede Dezimalzahl beliebig viele Nachkommastellen möglich sind, ergeben
sich rein rechnerisch auch beliebig viele Farbnuancen.
um den Farb-Vektor zu speichern sind drei Gleitkommazahlen (12 Byte) erfor-
derlich, was speichertechnisch schnell ausufert.
Aus diesen Gründen ist das RGB-Farbmodell so normiert, dass nur ganzzahlige
Farbanteile zwischen 0 und 255 verwendet werden können. Diese Werte kann man
in 8 Bit speichern; bei drei Farben also 24 Bit bzw. 3 Byte. Mit jeweils 256 Ton-
werten pro Kanal (die 0 ist auch ein Wert) kommt man auf 256
3
D
16 777 216
unterschiedliche Farbwerte, die dargestellt werden können. Diese Darstellung wird
als True-Color bezeichnet; siehe auch Abschn.
4.7
Farbtiefe.
Betrachten wir noch einmal einen heutigen 24
00
-Computerbildschirmmit
1920
1200
Pixeln. Dieser kann nur
1920 1200=16 777 216 13;7
% aller möglichen
Farbnuancen des 24-Bit-Farbmodells darstellen; das 26
00
full-HD TV-Gerät nutzt
gerade mal 12,4%. Die gesamte Farbvielfalt nach dem RGB-Modell ist mit unse-
ren heutigen Geräten weder nutzbar noch zwingend erforderlich. Die noch feinere
Abstufung nach dem High-Color-Modell hat wenig praktischen Nutzen bzgl. der
wahrnehmbaren Farbgenauigkeit, erhöht aber den Aufwand bzgl. Speicherbedarf
und erfordert erheblich mehr Rechenleistung.