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brecht Dürer (1471-1528) haben die Zentralprojektion - auch Zentralperspektive
genannt - später angewandt und beschrieben. Leonardo untersuchte erstmals die
Ursachen der Nah- und Fernwirkung von Farben und die Auflösung der Konturen.
Heute sind beide Aspekte als Luft- und Farbperspektive bekannt.
2.1 Perspektive
Perspektive ist eine Technik zur Vermittlung eines räumlichen Eindrucks durch ein
Bild auf einer Fläche, in dem dreidimensionale Objekte und Szenen so dargestellt
werden, wie sie beim natürlichen Sehvorgang wahrgenommen würden. [Lexi]
Die gesamte Computergrafik basiert im Grunde auf dem Sehen mit nur einem
Auge. Dass dabei Informationen verlorengehen - siehe oben - ist leicht nachvoll-
ziehbar. Alle Bemühungen laufen darauf hinaus, den Informationsverlust für den
Beobachter so gering als möglich zu halten. Die Einbeziehung von Perspektive ge-
hört zu den wichtigsten Hilfsmitteln zur Vermittlung eines räumlichen Eindrucks.
Im Zusammenhang mit grafischen Darstellungen werden die Bezeichnungen
„Perspektive“ und „Projektion“ häufig gleichbedeutend verwendet. In ihrer ande-
ren Bedeutung beschreibt „Perspektive“ die Lebenssituation, Zukunftsaussicht oder
Betrachtungsweise einer Sache. In diesem Sinne wurde in der Malerei der Antike
die „Bedeutungsperspektive“ angewandt; s. u.
Die nachfolgende Übersicht ist kurzgefasst, Details werden anschließend bei den
Projektionen nachgeliefert.
Bedeutungsperspektive
Die Bildkomposition wurde derart vorgenommen, dass die wichtigen Personen
zentral und überproportional groß dargestellt wurden. Weitere Personen wurden
gemäß ihrer Bedeutung in der Größe gestaffelt um die Obrigkeit herum platziert.
Dies wurde auch dann angewendet, wenn ein Untergebener vor der Obrigkeit
angeordnet ist und deshalb eigentlich größer als diese erscheinen müsste. Heute
findet man diesen Begriff nur noch in der Kunstgeschichte.
Zentralperspektive
Bei der Zentralperspektive treffen sich parallele Kanten scheinbar in einem
fernen Punkt am Horizont, dem Fluchtpunkt (Abb. 2.1 ). Nach der Anzahl
der Fluchtpunkte unterscheidet man Einpunkt-, Zweipunkt- und Dreipunkt-
Perspektiven.
Ein schönes Beispiel einer Perspektive mit einem Fluchtpunkt in der Raumtiefe
hat Leonardo da Vinci gezeichnet (Abb. 2.2 ).
Und auch im Kunsthandwerk der alten Meister findet man Beispiele mit per-
spektivischen Darstellungen, wie z. B. die schmiedeeiserne Tür aus dem Jahre 1664
im Dom St. Peter zu Osnabrück (Abb. 2.3 ).
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