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In-Depth Information
Die Beispiele machen bereits deutlich, dass sich ändernde
Randbedingung dazu führen, dass das Modell und damit die
gesamte Datenbank geändert werden muss. Möchte man eine
historische Datenbank über Mormonen im 19. Jahrhundert an-
legen, so muss man berücksichtigen, dass ein Ehemann mehre-
re Ehefrauen haben kann. Ein weiteres Beispiel ist die Wahl der
Namen der Entitätsmengen Ehemann und Ehefrau. Durch die
Öffnung der Gesellschaft und der Gesetzgebung können Män-
ner andere Männer und Frauen andere Frauen heiraten. Dies
wird dann problematisch, wenn man aus der Datenbank Briefe
mit der Anrede „Sehr geehrte Frau X, sehr geehrter Herr Y“ ge-
neriert, was schnell zu Verstimmungen bei den Angeschriebe-
nen führen kann.
Mit dem Entity-Relationship-Modell soll eine Miniwelt der Rea-
lität angelegt werden, die die Realität korrekt abbilden muss.
Dies macht nicht nur die Wahl der Entitäten, sondern auch der
Attribute schwierig. Möchte man die Namen von Menschen
möglichst präzise modellieren, so dass die Datenbank zur Ge-
nerierung von Briefen genutzt werden kann, muss man viele
Fälle berücksichtigen. Diese Fälle umfassen die Verwaltung
aristokratischer und akademischer Titel, mehrerer Vor- und
Nachnamen und die Möglichkeit, dass Menschen nur einen
Namen haben sowie dass in vielen Gegenden der Welt der Fa-
milienname immer vor dem Vornamen genannt wird.
Bei der Entwicklung einer Datenbank ist es wichtig, dass jede
relevante Information genau einmal in der Datenbank vor-
kommt. Damit ist es auch bei der Modellierung zu vermeiden,
dass eine Information zweimal dargestellt wird.
Kardinalitäten
müssen zur Rea-
lität passen
Modellierung
von Namen
Kundennummer
Name
Adresse
Bestellnummer
Datum
Kunde
bestellt
Bestellung
1
N
MC
MC
beinhaltet
Artikelmenge
kauft
N
N
Artikel
Artikelnummer
Name
Abb. 2-14: Modell mit überflüssigem Zyklus
38
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