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Schärfe ist ein relativer Begriff und in erster
Linie vom Ausgabemedium und der Bild-
größe abhängig. Je stärker Sie ein Bild ver-
größern, desto unschärfer werden die De-
tails darin erscheinen. Auf einem glatten,
glänzenden Papier erhalten Sie einen ande-
ren Schärfeeindruck als auf einem matten
oder strukturierten Medium. Ein Bild gilt in
der Regel dann als scharf, wenn die Kontu-
ren darin deutlich zu unterscheiden sind. Je
stärker dabei der Kontrast ist, desto deutli-
cher, also schärfer, wirkt die Kontur.
1.
Flächen sollten nur minimal oder gar
nicht scharfgezeichnet werden. Die
Ecken und Kanten sind das Maß für un-
sere Augen, nicht die Farben.
2. Bildschärfe ist eine Frage der Hellig-
keitsvariationen, nicht der Farbe. Be-
trachtet man sich die RGB-Kanäle eines
Bildes, wird man erkennen, dass Farben
und Bildmodulation verbunden sind.
3. Die Kunst liegt darin, den richtigen
Schärfungsgrad am Monitor zu finden.
Ein Bild, das am Monitor überschärft
wirkt, kann im Druck genau richtig er-
scheinen. So darf die Schärfeoptimie-
rung für ein grobes Papier (Zeitung)
kontrastreicher ausfallen als für einen
Print auf Hochglanzpapier. Grundsätz-
lich soll das Scharfzeichnen immer
der letzte Schritt einer Bildbearbei-
tung sein, da andere Bearbeitungen die
Schärfe beeinflussen.
Basis zum guten Schärfen
Wenn Sie Größenanpassungen durch di-
gitale Umrechnung an einem Bild vorneh-
men, es also vergrößern oder verkleinern,
ist das immer mit einer ansteigenden Un-
schärfe verbunden. Eine Scharfzeichnung
am PC entsteht prinzipiell durch Kontrast-
erhöhung. Dadurch wirken die Kanten
im Bild schärfer. Da die Scharfzeichnung
jedoch auch von Ausgabeart und Größe
abhängig ist, kann es erforderlich sein, je
nach Verwendungszweck unterschiedliche
Schärfungen vorzunehmen.
Die Basis zum guten Schärfen liegt im all-
gemeinen Verständnis der menschlichen
Wahrnehmung. Die Evolution hat uns ge-
lehrt, zuerst den Augenbereich zu scannen,
dann Mund und Nase und schließlich die
Gesichtsform. Wir Menschen konzentrie-
ren uns bei der Verarbeitung von Sehinfor-
mationen auf die Kanten, die das Objekt
vom Hintergrund trennen. Deshalb beur-
teilen wir ein Bild dann als scharf, wenn die
Motivkanten gut akzentuiert sind. Die Flä-
chen spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Schärfen im Lab-Modus
Bei einer normalen Nachschärfung im RGB-
Modus werden nicht nur die Motivkont-
raste geschärft, sondern auch alle Farben,
was ab einer bestimmten Stärke nicht mehr
tragbar ist. Im Lab-Modus dagegen sind die
Farbinformationen in eigenen Kanälen iso-
liert. Alle Farben von Magenta bis Grün sind
im a -Kanal, der Farbbereich Gelb bis Blau
im b -Kanal definiert. Auch bei einer CMYK-
Datei finden Sie die Helligkeitsmodulation
auf alle Kanäle verteilt, lediglich der Key -
Kanal weist keine Farbwerte auf und bietet
sich somit zur Nachschärfung an.
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