Information Technology Reference
In-Depth Information
mit den verwendeten Materialien und den relativ primitiven
Proilen ging die Uhr ziemlich ungenau. Abweichungen von
bis zu 15 min am Tag waren üblich. Daher musste die Uhr
stetig neu justiert werden, was anhand von Sonnenuhren und
durch astronomische Beobachtungen geschah.
Abbildung 5.9 zeigt das Prinzip der Waaghemmung: Das
Steigrad „A“ bleibt abwechselnd an der unteren „B“ und
oberen „B′“ Palette der Spindel „C“ hängen, da es über eine
ungerade Anzahl von Zähnen verfügt. Hierdurch wird die
an einer Schnur „F“ hängende Waage „D“ in Schwingungen
versetzt. Der Gang der Uhr konnte durch die veränderlichen
Gewichte „E“ gesteuert werden.
Abb. 5.7 Der Hahn im Längsschnitt: Kopf- und Schwanzmechanismus
dadurch, dass gleichzeitig die einzelnen Federn gespreizt
werden. Hierzu drückt die Stange „o“ auf den um „P“ be-
weglichen Hebel „p“, der wiederum ein längliches Blech „q“
unter der Innenseite des Flügels bewegt, an dem die Enden
der einzelnen Flugfedern befestigt sind. Die Anordnung be-
wirkt, dass die Bewegungsamplitude an der äußersten Feder
am größten ist und nach innen hin abnimmt ( Abb. 5.8 ) .
Um diese Bewegung unterschiedlicher Amplituden aus-
führen zu können, besitzen die Federn keinen zentralen Rota-
tionspunkt, sondern „gleiten“ in einem Führungsstück. Dieses
rafinierte Spreizen war einer der Gründe für die Berühmtheit
des Straßburger Hahns.
Wie zur damaligen Zeit üblich, besaß die Uhr eine Waag-
hemmung. Somit war keine eigene Schwingungsperiode
gegeben, sondern die Schwingungen waren stark von der
treibenden Kraft am Steigrad abhängig. Im Zusammenhang
Abb. 5.9 Prinzip der Waaghemmung
Abb. 5.11 zeigt ein altes schmiedeeisernes Turmuhrwerk
mit Waaghemmung, welches sich im Museum des Rohan-
schlosses in Saverne/Frankreich beindet.
Abb. 5.8 Der Hahn im Querschnitt: Flügel-
mechanismus
 
 
 
 
Search WWH ::




Custom Search