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Sonnenuntergang
Sommer-
sonnenwende
Sonnenaufgang
Sommer-
sonnenwende
(2. Hälfte des 28-Tage-Zyklus) bewegt sich die Position des
Mondaufgangs und -untergangs wieder nach Norden, aller-
dings nicht ganz bis A1 bzw. A4. Von jetzt ab bewegen sich
die Auf- und Untergänge immer mehr auf die B-Positionen
zu, bis nach 9,3 Jahren (1. Hälfte des 18,61-Jahre-Zyklus)
der kleinste Winkel zwischen zwei Mondaufgängen (B1 und
B2) bzw. zwei Monduntergängen (B4 und B3) erreicht wird.
Danach werden die Winkel bei jedem der 28-Tage-Zyklen
wieder vergrößert, bis nach 18,61 Jahren wieder die Aus-
gangsposition erreicht wird. Damit ist die Vorhersage der Po-
sitionen des Mondes wesentlich komplexer als bei der Sonne.
Um die Gesetzmäßigkeiten der Himmelskörper zu verste-
hen, bestimmte Ereignisse vorhersagen zu können bzw. einen
Kalender zu erstellen, mussten die Menschen der Vorzeit zwei
Probleme lösen: Sie mussten die Positionen der Himmelskör-
per zu einem bestimmten Datum messen und die Ergebnisse
speichern, damit sie anschließend verglichen und ausgewer-
tet werden konnten. Die Zeiträume der Messreihen betrugen
hierbei Jahre bzw. zum Teil Jahrzehnte.
Ausgangspunkt für die Messungen war zunächst die Be-
obachtung, dass Sonnen- und Mondpositionen von speziel-
len Orten zu gewissen Terminen mit speziellen Landmarken
korrespondierten. Die Speicherung der Daten erfolgte durch
Visierung über einfache Pfosten oder Holzkonstruktionen. In
Dartmoor/England, einem Gebiet mit der höchsten Dichte von
frühgeschichtlichen Bauten, lassen sich Reste derartiger Mar-
kierungen noch nachweisen. Oft wurde nicht nur der genaue
Termin markiert, sondern auch einige Tage vorher bzw. später.
Damit konnte man sich rechtzeitig auf besondere Ereignisse
vorbereiten bzw. Verschiebungen erkennen. Die Abb. 4.3 zeigt
eine derartige Vorrichtung: der linke Pfosten repräsentiert das
genaue Datum des Ereignisses, die beiden anderen sind genau
auf einen bzw. zwei Tage vorher ausgerichtet.
N
Sonnenuntergang
Tag/Nachtgleiche
Sonnenaufgang
Tag/Nachtgleiche
W
O
Sonnenuntergang
Winter-
sonnenwende
Sonnenaufgang
Winter-
sonnenwende
S
Abb. 4.1 Die Positionen der Sonne und die zugehörigen Termine
Am 21. September hat sie wieder die gleiche Position
wie am 21. März erreicht. Danach wandert die Position des
Sonnenaufgangs und -untergangs weiter nach Süden, bis am
21. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende, die süd-
lichste Position erreicht ist. Danach wandert die Sonne wieder
nach Norden, bis sie am 21. Juni wieder die Ausgangsposition
erreicht. Von da ab beginnt der Jahreszyklus von neuem.
Die Bewegungen des Mondes ähneln denjenigen der
Sonne, sie sind nur komplexer. Der Mondzyklus beträgt nicht
12 Monate wie bei der Sonne, sondern nur rund 28 Tage.
Neben diesem Zyklus existiert ein weiterer Zyklus von
18,61 Jahren, an dem sich der nördlichste und der südlichste
Wendepunkt kontinuierlich verschieben. Dieses Zusammen-
wirken der beiden Zyklen veranschaulicht Abb. 4.2 .
N
A4
A1
B1
B4
W
O
B3
B2
A3
A2
Abb. 4.3 Anordnung zur Vorhersage eines Sonnenereignisses
S
Da Holzkonstruktionen nur eine begrenzte Haltbarkeit
besitzen, ging man schon früh zu steinernen Konstruktionen
und Monumenten über, insbesondere, um gesicherte Daten
dauerhaft zu speichern. Es entstanden die sog. Sonnentempel.
Die ältesten sind die neolithischen Kreisgrabenanlagen. In
der frühen Bronzezeit kommen sie in Form von Monumen-
talbauten in Europa, Ägypten, Malta und in Indien gleicher-
Abb. 4.2 Die Mondpositionen
In ihr soll A1 die nördlichste Position des Mondaufgangs
und A4 die nördlichste Position des Monduntergangs sein.
Zwei Wochen später inden Mondaufgang und -untergang
bei A2 und A3 statt. In den beiden darauffolgenden Wochen
 
 
 
 
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