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den Schnittgrößen im senkrechten Schnitt kann die Tragfähigkeit des Blechs überprüft
werden. Dabei ist zu beachten, dass insbesondere im Bereich der Schweißnaht auch
Spannungen  z und  zx auftreten. Man sollte daher, wie in Bild 3.114 gekennzeichnet,
im Schnittpunkt zwischen Schweißnaht und Symmetrielinie und gegebenenfalls an
der Oberkante des Knotenblechs Nachweise mit dem Fließkriterium führen. Sofern
das Knotenblech ausreichend duktil ist, können näherungsweise Spannungsver-
teilungen auf Grundlage der Plastizitätstheorie wie in Kapitel 9 von [152] angenom-
men werden. Die Einzelheiten der Nachweisführung werden bei dem Berechnungs-
beispiel in Abschnitt 3.11.6 erläutert.
Neben den Nachweisen im Knotenblech ist darüber hinaus auch das Stegblech des
Gurtstabes zu untersuchen. Bei dicken Knotenblechen und dünnen Stegblechen kann
das Stegblech bemessungsrelevant werden. In Bild 3.115 ist ein horizontaler Schnitt
unterhalb des Ausrundungsradius geführt. An den Enden des Schnittes sind der obere
Flansch und der Ausrundungsbereich senkrecht geschnitten und es sind die Normal-
spannungen  1 und  2 angetragen. Zusammen mit den bereits berechneten Schnitt-
größen in den Schweißnähten können die Beanspruchungen bei Walzprofilen im
betrachteten Schnitt wie folgt berechnet werden:
V d = ( 2 −  1 ) ∙ [A/2 + (h/2 − t f − r) ∙ t w ]
(3.75)
 
2
M
M
V
t
       
r
b t
r
/ 2 t
A
a
(3.76)
d
a
a
f
2
1
f
w
r
r
2 3
2
2
mit:
A
   
4
r
0,86 r
 und
a
 
r
0, 78 r
r
r
4

Bild 3.115
Schnittgrößen im Stegblech des Gurtstabes
Bei geschweißten Querschnitten entfällt in Gl. (3.75) der Anteil der Ausrundungs-
fläche (r = 0). Vereinfachend können die bereits bekannten Schnittgrößen in der
Schweißnaht V a und M a angesetzt werden. Diese Vereinfachung liegt auf der sicheren
Seite.
In den Knotenblechen von Fachwerkknoten wie in Bild 3.112 treten komplexe zwei-
achsige Spannungszustände auf. Die o. g. Nachweisführung ist als baupraktische
Näherung zu verstehen, die duktiles Werkstoffverhalten und eine sinnvolle konstruk-
tive Ausbildung der Fachwerkknoten voraussetzt. Das Knotenblech sollte bezüglich
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