Environmental Engineering Reference
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2 Die internationale Entwicklung
der Windenergie
Windenergie ist eine universelle Ressource. Sie kann als Lösung für eine Vielzahl der globa-
len Energieprobleme nicht nur theoretisch, sondern auch tatsächlich dienen. Mit ihrer Hilfe
kann Strom erzeugt werden, die Leitenergie des 21. Jahrhunderts. Die Endlichkeit der fossilen
Ressourcen sowie deren geografisch ungleichgewichtige Verteilung, die Folgen der Klimaver-
änderung aufgrund deren Verbrennung, die Gefahren des nuklearen Sektors, zuletzt drama-
tisch in Japan bzw. Fukushima erlebbar, finden zunehmend Antworten und Alternativen in der
Stromerzeugung durch regenerative Quellen, allen voran durch die Nutzung der Windenergie.
2.1 Der Beginn der modernen
Energiedebatte
Die internationale Energiedebatte erreichte eine neue Dimension mit der Veröffentlichung
von Meadows Limits to Growth , dem Bericht des Club of Rome. Der Schock der ersten Ölpreis-
krise 1973 traf die industrialisierteWelt hart: InDeutschland gab es sogar Sonntagsfahrverbote.
Knappheit, Verteilungskämpfe: Szenarien, die zumUmsteuern aufforderten.
Die nuklearen Unfälle von Harrisburg, aber insbesondere von Tschernobyl (1986) markierten
eine weitere Dimension der Gefährdung der und durch die Energieversorgung. Die sogenannte
„friedliche Nutzung der Kernenergie“ wurde zunehmend hinsichtlich ihrer Risiken hinterfragt
(siehe [ 1, 2, 31] ) Bürgerbewegungen bildeten sich, die Parteiströmung „Die Grünen“ entstand
in etlichen Ländern aus diesem Protest heraus.
Als dritte große Herausforderung der internationalen Energieversorgung trat seit den 1980er-
Jahren die Klimadebatte auf den Plan, genauer gesagt wuchs die Erkenntnis, dass es bestim-
mende anthropogene Effekte einer Veränderung des Erdklimas gäbe (siehe als frühe popu-
lärwissenschaftliche Publikation: [ 14] ; auch [ 5] ; aktuell [ 30] ). Sicherheitsfragen - militärischer
wie ziviler Natur und bezogen auf die Bedarfsdeckung und durch den Klimawandel ausgelöst -
dominieren die aktuelle Debatte (siehe aktuell wie umfassend [32] ).
Wenn auch diese drei Debatten zeitlich versetzt verliefen, zumTeil argumentativ versucht wur-
de, z. B. die Klimadebatte zur schnelleren Verbreitung der Atomenergie als angeblich CO 2 -
freier Stromerzeugung zu nutzen, so war doch kontinuierlich die Entwicklung erneuerbarer
Energieträger, allen voran die Windenergie, ein wesentlicher und wachsender Teil der Argu-
mentationskette (siehe Tabelle 2.1 zum globalen Wachstum). Diesen Zusammenhang stellt
auch der UN Generalsekretär Ban Ki-moon her, wenn er die Forderung nach „Sustainable
Energy for All“ aufstellt, Zieljahr 2030 (siehe New York Times vom 11. 01. 2012 in der Vorbe-
 
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