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Windkraftanlagen organisiert. Diese waren allerdings nicht erfolgreich, da die Nachfrage nach
dieser Art von Windkraftanlagen mit geringen Kapazitäten langsam zugunsten der mittel-
großen, an das Stromnetz angeschlossenen Anlagen sank. Es waren die dänischen Hersteller,
die damit begannen, ihre Anlagen in großem Umfang auch auf dem eigenen Markt und in
verschiedenen europäischen Ländern zu verkaufen. Zugleich exportierten sie sehr erfolgreich
in die USA.
Mit steigender Nachfrage an größeren Windkraftanlagen haben die Hersteller die Kapazität
ihrer bewährten Konzepte Schritt für Schritt erhöht. Anfang der 1990er-Jahre erreichten sie
dieselbe Größe wie die kleineren, von der Regierung geförderten Anlagen aus den 1980er-
Jahren. Mit Unterstützung der Europäischen Kommission (Programme: WEGA und THERMIE)
und anderen war es ihnen möglich, ihre Konstruktionen zu verbessern, ihre Anlagen zu testen
und Erfolgsgeschichten zu schreiben. Dies war eine notwendige Bedingung zur erfolgreichen
Markteinführung. Zu diesem Zeitpunkt wurden aus den zwei ursprünglich getrennten Ent-
wicklungslinien eine. Der Vergrößerungstrend setzte sich aufgrund der Nachfrage nach sehr
großen Windkraftanlagen fort, da diese imOffshore-Bereich potenziell wettbewerbsfähiger zu
sein schienen.
Fast keines der Pionierunternehmen aus den 1970er- und 1980er-Jahren ging aus dieser Phase
unverändert hervor. Einige gingen bankrott, andere wiederum waren erfolgreich. Sie blieben
entweder gänzlich unabhängig (ENERCON) oder zogen als unabhängige Unternehmen die
Aufmerksamkeit ausländischer Investoren auf sich (Vestas). Andere fusionierten oder wurden
von größeren Unternehmen übernommen. Als Beispiel für bekanntere Fusionen kann man
NEG und Micon anführen.
Windparks, Offshore und Netzanbindung
Zusammen mit der steigenden Kapazität von Windkraftanlagen vergrößerten sich auch die
Windenergieprojekte (Windparks) derart, dass sich ihre Gesamtkapazität von einem Mega-
watt auf bis zu mehreren hundert vergrößerte. Um Windparks effizient zu planen, war zu-
nächst Fachwissen über den Umgang mit Nachlaufströmungen und Strömungsbedingungen
innerhalb von Windparks erforderlich. Die Forschung auf diesen Gebieten begann Anfang der
1980er-Jahre mit der physikalischen Analyse von Nachlaufströmungen und experimentellen
Untersuchungen in Windkanälen (siehe Bild 1.44) . Seit den ersten Untersuchungen über Strö-
mungsbedingungen in Windparks wurde dieses Forschungsgebiet immer wichtiger. Äußere
Einflüsse, wie zum Beispiel Windscherung, die Turbulenzintensität und die Stabilität der At-
mosphäre spielen bei der Ausbreitung von Strömungen eine große Rolle. Da diese Einflüsse
an Land und imOffshore-Bereich sehr unterschiedlich sind, hängt die wirtschaftliche Planung
von Offshore-Windparks im großen Maße von den Untersuchungsergebnissen über die Strö-
mungsbedingungen in Windparks ab.
Die Bedeutung von Offshore-Windenergie in der Entwicklung der Windenergie wurde größer,
da die besten Standorte zur Windenergiegewinnung an Land in Nordwesteuropa bereits er-
schlossen worden waren. Offshore ist die einzige Möglichkeit von Küstenstaaten, den Beitrag
von Windenergie zur Energieversorgung signifikant zu erhöhen ( > 20%). Ein weiterer Grund
für die wachsende Bedeutung von Offshore-Windenergie ist, dass sich öffentlicher Widerstand
gegen die Errichtung von Windkraftanlagen in geschützten und alten Landschaftszügen reg-
te, insbesondere in Großbritannien und Schweden. Das Potenzial von Offshore wurde bereits
ganz amAnfang des modernenWindenergiezeitalters erkannt. Offshore-Windenergie wird be-
reits seit 1978 im Rahmen des IEA-Windenergieprogramms untersucht (siehe Bild 1.46) .
 
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