Environmental Engineering Reference
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Die Berücksichtigung der Richtungsverteilungsfunktion führt i. A. zu einer geringeren Bean-
spruchung (Lastwechselzahlen und Spannungsamplituden) von OWEA-Fundamenten, da die
maximalen Spannungen je nach Wellenrichtung an unterschiedlichen Orten in den Funda-
menten auftreten. Dadurch können diese mit geringeren Materialstärken ausgeführt werden.
Ähnliches gilt auch für Verteilung und Häufigkeit der Windrichtungen und Windgeschwindig-
keiten und den Belastungen daraus.
Allgemeines Seegangsspektrum nach Bretschneider:
°
¢
° 5 · exp
° 4
[m 2 · s]
S h ( ! ) = Æ · !
° Ø · !
(11.65)
mit: S h ( ! ) = Spektraldichte des Seegangs; ! = Seegangsfrequenz [s ° 1 ]; Æ = Koeffizient [m 2 /s 4 ];
Ø = Koeffizient [s ° 4 ]
Für eine ausgereifte Windsee (sogenannter langkämmiger Seegang, Windgeschwindigkeit u )
erhält man das daraus abgeleitete Pierson-Moskowitz-Spektrum (P-M-Spektrum) mit den
durch Beobachtungen und Messungen von Seegängen im Nordatlantik ermittelten Koeffizi-
enten Æ und Ø :
¥
g
u · !
4
s h ( ! ) = 0,0081 · g 2 · !
° 5 · exp
° 0,74 ·
(11.66)
darin sind Æ = 0,0081 · g 2 und Ø = 0, 74 · ( g / u ) 4 enthalten
In der Praxis wird häufig auch das zweiparametrische verzerrte P-M-Spektrum verwendet,
das „modifiziertes“ P-M-Spektrum oder ISSC-Spektrum (ISSC = International Ship Structure
Conference). Dieses Spektrum kann auch für sogenannte „unausgereifte“ Seegänge verwen-
det werden, d. h., wenn Streichlänge und/oder Streichdauer nicht ausreichend sind, um eine
ausgereifte Windsee zu erzeugen (Beispiel: Sturm in der Nordsee oder Ostsee). Dazu müssen
weitere Größen eingeführt werden, die solchen Seegang kennzeichnen.
Das sind: H 1/3 = mittlere Höhe der Wellen, die höher sind als 2/3 aller Wellen (auch als „signi-
fikante“ Wellenhöhe H S bezeichnet); T 0 (Periode der Nulldurchgänge ( h ( t ) = 0) oder T m (mitt-
lere Wellenperiode) oder T P (Periode des Maximums des Spektrums)
Die Parameter H 1/3 und T müssen aus Seegangsstatistiken ermittelt werden. Das ISSC-
Spektrum lautet:
° 692
µ
4
1
T m · !
S h ( ! ) = 173 · H 1/3
· T m
° 5 · exp
· !
µ
4
1
T 0
= 124 · H 1/3
· T 0
° 5 · exp
· !
° 496
(11.67)
· !
Zwischen den unterschiedlichen Perioden gelten bei dem P-M- und dem ISSC-Spektrum die
Beziehungen:
T m
= 0,7716 · T P
= 1,0864 · T 0
(11.68)
Aus dem Spektrum nach Bild 11.17 kann man bei der Windgeschwindigkeit u = 20m/s für ! P
bzw. T P ablesen:
° 1 ) T P = 2 · º / ! P = 14,6s; T 0 = 0,7102 · T P = 10,4s; T m = 11,3s
) ! P = 0,43s
 
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