Environmental Engineering Reference
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Bild 10.2 a) Strahlennetz; b) Ringnetz; c) Maschennetz
Hochspannung - bei sogenannten Stichanschlüssen von Umspannanlagen - durchgesetzt.
Die in der Errichtung kostengünstigen Strahlennetze führen bei Netzfehlern allerdings zum
Ausfall der gesamten am Strahl angeschlossenen Leistung oder einer Teilleistung. Bei soge-
nannten reinen „Windnetzen“ ohne direkte Versorgungsaufgaben fällt „lediglich“ die Ein-
speiseleistung aus. Nachteilig bei Strahlennetzen ist insbesondere für die Netzanschluss-
nehmer am Leitungsende der relativ hohe Spannungsfall bei Versorgung oder die große
Spannungsanhebung bei Einspeisung.
Ringnetze: Ringnetze (Bild 10.2b ) sind ein Sonderfall der zweiseitig gespeisten Leitungen, da
die Leitungen an den Enden wieder an die jeweiligen Einspeisepunkte zurückgeführt wer-
den. In dieser Netzart wird von zwei Seiten gespeist. Ringnetze und Abwandlungen sind
die am stärksten verbreiteten Netze. Sie bieten der Betriebsführung wegen der einfachen
Gestalt eine gute Übersicht. Aus Kostengründen werden die einzelnen Abnahme- oder Ein-
speisepunkte nicht mit Leistungsschaltern und Netzschutzgeräten ausgerüstet. Es werden
im Ring sogenannte Trennstellen festgelegt, die im Normalbetrieb geöffnet sind, sodass
zwei Strahlen entstehen.
Die Trennstelle sollte möglichst in der elektrischen Mitte liegen (geringste Leitungsverlus-
te). Betriebliche Erfordernisse wie Erreichbarkeit oder Zugänglichkeit der Netzstationen er-
fordern jedoch oftmals Kompromisse. Im Störungsfall wird die Fehlerstelle lokalisiert und
freigeschaltet. Die Trennstelle wird danach wieder geschlossen und nach kurzer Unterbre-
chung sind alle Anschlussnehmer wieder spannungsversorgt.
Maschennetze: EinMaschennetz ist einNetz dessen Leitungen zwischen verschiedenen Kno-
tenpunkten verlaufen und an diesen zusammengeführt sind (Bild 10.2c ). Je ausgebilde-
ter ein Maschennetz ist, desto geringer sind die Leitungsverluste und die Spannungsän-
derungen. Maschennetze bieten ein hohes Maß an Versorgungszuverlässigkeit, allerdings
erhöhen sich auch die Kurzschlussströme. Die Überwachung des Netzes wird durch den
hohen Aufwand an Schaltanlagen und Schutzgeräten aufwendiger und kostenintensiver.
Hochspannungsnetze werden häufig als Maschennetze realisiert. So wird z. B. in Schleswig-
Holstein das gesamte 110-kV-Netz der E.ON Netz GmbH als vermaschtes Netz betrieben.
 
 
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