Environmental Engineering Reference
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Bild 1.24 Vision einer 5 x 20 MW, 5 x 160 m
Windkraftanlage von Hermann Honnef, 1933
Hütter stets eine feste Größe in Deutschland und leitete eine Testeinrichtung der Firma Venti-
motor GmbH imWebicht, Weimar. Dort sammelte er viele praktische Erfahrungen bei der Ge-
staltung kleinerer Windkraftanlagen. Hütter promovierte imDezember 1942 an der Universität
Wien mit seiner Dissertation Beitrag zur Schaffung von Gestaltungsgrundlagen für Windkraft-
werke . Während seiner Laufbahn arbeitete er abwechselnd in der Luftfahrzeugtechnik und der
Windenergietechnik. 1947 baute Hütter die erste Windkraftanlage nach Kriegsende.
1948 wollte Erwin Allgaier seine Windkraftanlage in Serie bauen (3 Rotorblätter, 8m Rotor-
durchmesser, 13 kW Nennleistung). Geringfügig größere Anlagen (11,28m Rotordurchmes-
ser, 7,2 kW Nennleistung) wurden nach Südafrika, Äthiopien und Argentinien exportiert. Die
Windkraftanlagen waren aufgrund einer relativ hohen Schnelllaufzahl von 8 sehr leicht. Auch
die eingerichtete Leistung pro Einheit überstrichener Rotorfläche war sehr gering, sodass die
Windkraftanlage für geringe Windregime geeignet war und gleichzeitig relativ hohe äquiva-
lente Volllaststunden lieferte (Kapazitätsfaktor) (siehe Bild 1.25) .
Um Strom in abgelegene Gebiete zu liefern, begannen in den frühen 1920er-Jahren die Gebrü-
der Marcellus und Joseph Jacobs in den USA Windkraftanlagen zum Laden von Batterien zu
entwickeln. Nach Experimenten mit 2-Blatt-Anlagen führten sie eine 3-Blatt-Windkraftanlage
mit einem Rotordurchmesser von 4m und einen direkt angetriebenen Gleichstromgenerator
ein. Mehrere Tausende dieser Anlagen wurden in der Zeit zwischen den frühen 1920er-Jahren
und den ersten Jahren nach der Ölkrise 1973 verkauft (siehe Bild 1.26) .
Mit der Erweiterung des Stromnetzes stellte die ländliche Stromversorgung kein großes Pro-
blemmehr dar, und die Windenergieentwicklung wandte sich großen Anlagen für den Betrieb
des Netzes zu. Während des Zweiten Weltkriegs schienen Windkraftanlagen eine potenziell
strategische Technologie zur Nutzung von eigenen Energiequellen zu sein, die während Kri-
senzeiten genutzt werden konnte.
 
 
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